Review

Obwohl die Geschichte um den Heiligen Gral und seine Hüter als Aufhänger anno 2005 nicht gerade ein innovatives Sujet ist, hat sich Regisseur Lance Catania in Personalunion als Drehbuchschreiber (er stand übrigens auch hinter der Kamera und Gott allein weiß, wofür er bei dieser Produktion noch alles verantwortlich war) wenigstens eine einigermaßen originelle Variante einfallen lassen. Inhaltlich gibt "Cup of my Blood" dennoch nicht arg viel her, dafür ist die Story insgesamt einfach zu dünn und die einzelnen Handlungsfäden obendrein zu oberflächlich miteinander verknüpft.

Obwohl es dem Film nicht an Horrorelementen fehlt (etwa unheimliche Geistererscheinungen, die hin und wieder mal für einen Schock gut sind oder auch ein geschütteltes Maß an Gore), ist die Geschichte doch eher als Psychodrama um den Hauptakteur Jack Fender herum aufgebaut, da dieser doch reichlich unfreiwillig in die Verlegenheit kommt (Achtung, Minispoiler ahead!) Gralshüter zu werden. Ansonsten hadert der ehemals gefeierte Künstler eher mit seinem gegenwärtigen Schicksal als Photograph für Schmuddelbilder und einer Traumatisierung, die mit dem Verschwinden seiner Ex zusammen hängt.

Gelingt es Catania aus diesen Voraussetzungen einen spannenden, unheimlichen und fesselnden Horrorthriller zu zimmern? Schwer zu sagen, da diese Begriffe doch sehr relativ sind. Trotz gelegentlicher Action-Sequenzen wirkt die Handlung doch meist eher statisch, was eher eine Frage des Geschmacks als per se ein shortcoming darstellt. Obwohl die Figuren ziemlich oberflächlich gezeichnet sind, kommen diese nicht uninteressant rüber und man könnte sich die eine oder andere Darstellung auch ganz gut in einem David Lynch Film vorstellen, etwa den skurrilen "Humpler". Auch Janina Gavankar ist in der Rolle der lasziven Iona einen Hingucker wert und liefert wie die meisten Beteiligten eine solide Performance ab. Die Frage nach der Selbstzweckhaftigkeit der einen oder anderen Erotikszene stellen wir hier mal einfach erst gar nicht.

Die recht hübschen, tristen, düsteren und oft gewollt grünstichigen Bilder entschädigen ein wenig für die inhaltlichen Defizite und gewisse Plattheiten bei der Umsetzung der Story. Wem eine befremdliche Grundstimmung im Horrorfilm wichtig ist, für den wird "Cup of my Blood" also kein völliger Reinfall sein. Wem ästhetische Spielereien jedoch kein Ersatz für fehlenden Drive sind, der sollte sich Catanias Debut nur mit entsprechend angepasster Erwartungshaltung antun.

Fazit: Alles andere als packend, aber dennoch schön anzuschauen. Jedoch nur aufgrund stilistischer Gesichtspunkte noch knapp überm Mittelmaß. 

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