Vor zehn Jahren wurde die High School des kleinen Städtchens Canyon City nach dem spurlosen Verschwinden des siebenjährigen Devon Anderson geschlossen. Devons nichtsnutzige Eltern standen damals unter dem Verdacht, ihren Sohn umgebracht zu haben, wurden allerdings ein Jahr darauf selbst von einem Unbekannten ermordet. Die junge Cheerleaderin Symphony behauptet seitdem steif und fest, in der Nacht des Massakers den blutüberströmten Devon in der Nähe seines Hauses gesehen zu haben, jedoch will niemand ihrer Geschichte Glauben schenken. Pünktlich zur Wiedereröffnung der Schule wird die lokale düstere Legende vom "Bloody Boy" für die Kids von Canyon City nun aber zur akuten Gefahr, denn der totgeglaubte Devon taucht plötzlich wieder auf und macht mit seinem Sägeblatt-bestückten Baseball-Schlager Jagd auf alle Teenager. Glücklicherweise können Symphony und ihr Kumpel Josh dem Psychopathen dank ihrer Kung-Fu-Kenntnisse ganz schön Paroli bieten... Obwohl einen der Titel eher so eine Art Geisterfilm erwarten lässt, entpuppt sich "Devon’s Ghost: Legend of the Bloody Boy" dann doch nur als popeliger Teenie-Slasher von der Stange, der wenig Wert auf eine gruselige Stimmung, aber dafür umso mehr Augenmerk auf die durchschnittlich blutigen Morde legt, die den phantasielosen Body Count bestimmen. Dass da ab einem gewissen Punkt in regelmäßigen Abständen die Leichen purzeln, scheint den Machern definitiv wichtiger gewesen zu sein, als die lediglich oberflächliche Spannung zu forcieren oder die genretypischen Szenen-Abläufe mal ein wenig zu variieren. In der stillosen Inszenierung durch das Regie-Gespann Johnny Yong Bosch und Koichi Sakamoto ist das alles demnach auch enorm langweilig geworden. So gesehen unterscheidet sich das Ganze nicht groß von anderen Vertretern seiner Gattung, zumal die hier erzählte Geschichte wieder einmal ziemlich beknackt und unlogisch ist, und die "jugendlichen" Darsteller wie sonst wo auch stramm auf die Dreißig zumarschieren. Besonders ärgerlich und der Ernsthaftigkeit der Angelegenheit abträglich sind hingegen die wenigen Versuche, dem Baseball-Killer Devon durch ein paar flashige Schnitt-Eskapaden doch noch so etwas wie eine übersinnliche Aura zu verpassen, indem man ihn einfach von einer Sekunde auf die andere aus dem Sichtfeld der Protagonisten verschwinden lässt und so den Eindruck vermittelt, dass der Typ sich mal eben weggebeamt hat. Da es sich bei dem psychopathischen Fred Durst-Imitat allerdings doch nur um einen höchst irdischen Massenmörder handelt, verwundern einen solche inszenatorischen Mätzchen jedoch ungemein. So richtig in Schwindel erregende Höhen schraubt sich der unfreiwillige Humor jedoch immer dann, wenn einigen unpassend platzierten Martial-Arts-Einlagen das Feld überlassen wird. Die sind dann im Gegensatz zu dem Horror-Allerlei auf einmal recht dynamisch inszeniert und bilden sicherlich den wahren Daseinsgrund dieses ansonsten unambitionierten B-Movies. Bei den Hauptdarstellern Johnny Yong Bosch und Karan Ashley handelt es sich nämlich um ehemalige "Power Rangers", die es sich in ihrer Doppelfunktion als Co-Regisseur beziehungsweise –Drehbuchautorin offenbar nicht haben nehmen lassen, sich mal ein persönliches Star-Vehikel passgenau auf den eigenen Leib zu schneidern und ihre Kampfsport-Fähigkeiten dementsprechend groß und breit zur Schau zu stellen. Da fliegen beim Aufeinandertreffen zwischen Devon und den Kids ab etwa der Halbzeitmarke ordentlich die Handkanten und der Genre-Fan fragt sich bei so viel Kung-Fu-Action, ob er zwischenzeitlich nicht doch im falschen Film gelandet ist. Die laxe Herangehensweise der Macher, die ständig eh nur darauf bedacht sind, sich selbst in einem vorteilhaften Licht zu präsentieren und dazu auch liebend gerne die (sowieso kaum vorhandene) Integrität der Handlung opfern, verträgt sich folglich nicht besonders gut mit dem von vornherein ungünstig gewählten Teenager-in-Angst-Sujet, ein kleines Kampfsportfilmchen à la "Karate Kid" wäre für sämtliche Beteiligten da wohl die bessere Option gewesen. So ist "Devon’s Ghost: Legend of the Bloody Boy" trotz reichlich Ketchup-Einsatz nicht wirklich Fisch und nicht wirklich Fleisch, aber dafür zur Gänze Trash. Relativ schade ist es um die nicht völlig danebengegangene Performance von Reza Bahador, der durch seine reine Präsenz ganz gut punkten kann und Devon mit dem notwendigen Maß an zielgerichteter Sturheit mimt. Das Zeug zur Franchise-Ikone hat er aber beim besten Willen nicht, auch wenn das Ende wie üblich mal wieder offen gelassen wurde und laut und deutlich "Fortsetzung!" schreit.
4/10