Heavy Metal. Wer mit dieser Musikrichtung nichts am Hut hat, braucht sich für diesen Film auch nicht weiter zu interessieren. Wer aber diese Musik liebt oder wie der Regisseur von „A headbanger’s Journey“ darin gar eine Lebenseinstellung sieht, kann ihn sich ruhig mal ansehen.
Sam Dunn, ist ein junger Heavy Metal-Fan, der sich mit seiner Dokumentation der Frage stellt: Was verbirgt sich hinter dem Mythos Heavy Metal? Was hat es mit den immer wieder auftauchenden Klischees: sexistisch, gewaltverherrlichend, blasphemisch auf sich? Er erörtert diese Thesen/Fragen im Stile eines Beitrages der MTV-Masters-Serie, d. h. ein Haufen Interviews. Sam Dunn geht aber trotzdem relativ chronologisch vor. Gut gefällt hierbei, dass er zu jeder Epoche eine Art Stammbaum mit den jeweiligen Bandnamen (original Schriftzüge) aufführt. Eine weitere Gliederung erfolgt anhand von Kapiteln: Ursprünge, Kultur, Fans, Sex, Religion und einige andere mehr.
Was bei einem Film die Schauspieler sind, sind bei so einer Doku die Musiker und die können sich sehen lassen. Eine hochkarätige Auswahl hat sich hier eingefunden: Z. B. Bruce Dickinson (Maiden), Toni Iommi (Black Sabbath), Ronnie James Dio (Rainbow, Black Sabbath, Dio), Lemmy (Motörhead), Tom Araya und Kerry King (Slayer), Dee Snider (Twisted Sister), Rob Halford (Priest), Vince Neil (Mötley Crüe).
Es werden aber nicht nur Musiker, Produzenten und Manager von klassischen Bands befragt, sondern auch den moderneren Bands wie Slipknot (Corey Taylor, Wednesday) darf gelauscht werden.
Toll ist, dass der Macher des Films sich nicht rein auf die amerikanische Sichtweise beschränkt, sondern durchaus weltoffen durch ganz Europa reist (inklusive Wacken).
Negativ ist eigentlich nur, dass er das Thema Black Metal sehr einseitig beleuchtet (Für Interessierte: wird im Bonusmaterial dann aber versucht zu relativieren). Auch das einzelne Bands in "Schubladen" stecken (Heavy, Trash, Speed, Glam, new…..) mag nicht jedem gefallen. Allzu viel Liveaufnahmen werden auch nicht geboten, es ist aber auch kein Konzertfilm.
FAZIT: Der Film macht Spass und hat neben einem guten roten Faden auch einiges an Anekdoten zu bieten. Zusammen mit der Dokumentation "Metal – Louder than Life" sicherlich die Referenz. Wenn man Dee Snider (Twisted Sister) reden und lachen hört, bekommt man richtig Lust, die alte "Stay Hungy"-Scheibe in den Player zu werfen. I wanna rock.
9/10