Review

Jaaa, das Gemetzel rund um Jigsaw und einer Menge Foltergeräte geht in die zweite Runde! War Teil 1 wirklich mal wieder was erfrischendes im Horrorgenre, wirkt Teil 2 schon wesentlich schwächer. War es im ersten Teil ein Kammerspiel zweier großartiger Schauspieler, wird uns hier ein Haus geboten mit sage und schreibe acht Leuten. So ist es nicht verwunderlich dass 3/4 dieser Personen in bester Saw-Manier gemetzelt, verbrannt oder einfach nur auf morbide Art und Weise erschossen werden. Der Splatterfreund reibt sich die Hände.

Das Saw 2 nun die Gewaltkurve rapide nach oben steigen lässt ist so verwunderlich wie die Tatsache, dass auch dieser Teil ein offenes Ende hat. Höhepunkt des Films ist unteranderem endlich mal die genauere Vorstellung des Jigsaw-Killers, ein relativ alter Mann mit Krebs. So erfahren wir, dass er es sich in seinen letzten Tagen zur Aufgabe gemacht hat, die menschliche Natur zu analysieren. Seiner Meinung nach bringt auch nicht er die Leute um, die Leute bringen sich durch ihre eigene Entscheidung um. Aha. Aber nun zu den acht Teletubbies im ominösen Mordhaus. Ein muskelbepackter Knacki, ein Farbiger, der die Ruhe als zweiten Vornamen trägt, ein nervöser wie verwirrter Allerweltsmann, der Kapuzenträger, der nicht unbedingt Vertrauen genießt, die aufmüpfige Schwarzhaarige, die mehr oder weniher drogensüchtige Junkie-Braut, die obligatorische Schrei-Olle und der Sohn des Polizisten, der die anderen eben genannten sieben sympathischen Unruhestifter in den Knast gepackt hat. Dass dieser Sohn es gegen Ende besonders schwer hat ist klar, auch wenn er eigentlich nichts dafür kann der Sohnemann eines korrupten Cops zu sein. Joa, und dann geht das routinierte Abschlachten in Form von anscheinend unlösbaren Rätseln los. Gehen die ersten noch durch eigenes Selbstverschulden drauf, ensteht am Ende eine nicht unbedingt nachvollziehbare Hetze. Währendessen bequatscht unser lieber Jigsaw eben genannten korrputen Cop und verspricht diesem, dass wenn er ihm zuhört er seinen Sohn wiedersieht, der ja wie gesagt in einer nicht unbedingt wünschenswerten Situation ist.

Joa, die Story ist ganz gut und läuft gegen Ende zu ihrem Höhepunkt auf. Genau wie bei Saw 1 ist auch der zweite Teil mit einem überraschenden wie genialen Ende ausgestattet wurden, dass allehrdings auch wieder die Tore für ein weiteres Sequel öffnet. Da ist es nicht verwunderlich dass schon an einem Saw 5 gearbeitet wird, der Regisseur ließ ja frohen Mutes verkunden, jedes Jahr vor Halloween einen weiteren Streifen ins Kino zu bringen. Dass das hoffentlich nicht so endet wie die Halloween-Reihe, dafür können wir nur beten. Denn ansonsten könnte jeder Teil liebloser werden, bis es schließlich eine stinklangweilige Anhäufung brutaler wie sinnloser Folterorgien wird, und spätenstens dann ist die Saw-Reihe jedenfalls theoretisch tot, praktisch wird sie wahrscheinlich genauso ausgeschlachtet wie Kinder des Zorns, Freitag der 13, Nightmare on Elm Street und Halloween. Mal gucken wann die Geldscheffelei ihren Höhepunkt findet, wahrscheinlich mit einem Remake des ersten Teils 2012.

Fazit

Netter Horror für zwischendurch, der allerdings nicht an der klaustrophobischen Dichte des ersten Teils anknüpfen kann. Schade drum, aber wenigstens ist der Film bis zum Ende spannend.

7/10

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