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Das Spiel geht weiter...

Eigentlich sollte "Saw" ein Einzelfall bleiben, doch kein Film, der Erfolg hat, kommt um einen oder mehrere Nachkommen herum, wie auch eben in diesem Fall. Und wenn der Macher selbst kein rechtes Interesse zeigt und sich lieber anderen Film Projekten widmet, muss den Newcomer eben ein anderer Newcomer ersetzen um das Franchise am Leben zu halten.

Der zweite Teil von James Wans Überraschungs-Hit schließt direkt an den Schluss des ersten Teils an. Jigsaw (Tobin Bell) hinterlässt bei einem seiner letzten Opfer eine Botschaft für Det. Matthews (Donnie Wahlberg), der so zu einem Bestandteil von dessen perversen Spielchen wird. Zwar kann man Jigsaw kurz darauf fassen, aber das Spiel ist noch nicht zu Ende. Denn Jigsaw hält mehrere Menschen in einem Haus gefangen, das mit Fallen nur so gespickt ist. Alle hat Matthew einst mit gefälschten Beweisen dingfest gemacht, alle bis auf einen – seinen Sohn. Nun bleibt ihm nicht mehr viel Zeit und er setzt alles daran um ihn da raus zu holen.

Darren Lynn Bousmans "Saw II" steht seinem überragendem Vorgänger in nichts nach, was das Ausdenken sadistischer und grausamer Fallen betrifft, bei denen die Protagonisten sich zwischen Selbstverstümmelung (einer Auge wird selbst herausgeschnitten) und Tod entscheiden dürfen. Alle diese Szenen gehen ganz schön unter die Haut, aber es wird leider weniger auf explizite grafische Effekte gesetzt. Dabei ist die Inszenierung von Darren Lynn Bousman kaum weniger dicht als bei James Wan, doch in Sachen Spannung und Schockmomente kommt sein Nachfolger bei weitem nicht an den genialen ersten Teil heran. Doch dies war eigentlich schon vorher klar, denn wo das Ende vom Erstling mit einem Fausthieb sorgte und den Zuschauer regelrecht umhaute, dürfte dieser hier für Genrekenner leicht vorhersehbar sein, was aber nicht weiter schlimm ist, denn man bekommt fast den gesamten Film über harten Tobak zu sehen, was hartgesottenen durchaus Freude bereiten dürfte. Denn an sadistischen Einfällen (besonders die Szene mit den Spritzen!) mangelnd es wahrlich nicht, von denen man hier genug zu sehen bekommt.

Fazit: Ein guter zweiter Teil von einem weiteren Newcomer. Denn Darren Lynn Bousman bietet mit seinem Film ebenfalls Nervenkitzel und harten Psychoterror, dass aber bei weitem nicht die Spannung vom Vorgänger erreicht, da diese dort von Minute zu Minute stieg und man bis zum bösen Ende nicht wusste wer hinter der Fassade des Killers steckte, aber man hier nochmals feststellen muss, das man eine äußerst gelungene Fortsetzung zu sehen bekommt, was aber nicht die Klasse und Genialität des perfekten ersten Teils erreicht, wie sie uns James Wan damals beeindruckend vorgezeigt hat!

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