Review

Schon Saw war ein Streifen der dem Hype nie gerecht wurde, man konnte ihn sich jedoch ganz gut einmal angucken. Ich habe den Nachfolger erst jetzt gesehen da viele Freunde von mir meinten das der Film ganz gut wäre also habe ich mir den Streifen zugänglich gemacht und angesehen. Ich wurde schnell eines besseren belehrt...

Der Plot ist schnell erzählt: Detective Eric Matthews soll eine Leiche identifizieren und es stellt sich heraus das diese ein Opfer von Jigsaw ist, dieser wird kurze Zeit später von einer Spezialeinheit gestellt hat aber Erics Sohn Daniel zusammen mit sieben anderen Knallchargen in ein Haus eingesperrt das mit allerlei fiesen Überraschungen ausgestattet ist. Unter anderem atmen alle in besagtem Haus ein Nervengas ein das sie binnen 2 Stunden tötet, das Haus ist selbstverständlich abgeriegelt und die Tür öffnet sich erst nach 3 Stunden. Jigsaw hat aber überall im Haus das Gegenmittel zum Nervengift versteckt...

Wie man sieht hat man sich bei dem Drehbuch keine besondere Mühe gegeben, nur ein Aufguss vom Vorgänger nur diesmal mit mehr Cannon Fodder und weniger Plot Twists. Die Protagonisten sind allesamt eindimensionale Pappfiguren, ich erwarte in einem Horrorfilm sicher keine eingehenden psychologischen Charakterstudien aber ein bisschen mehr muss schon drin sein. Natürlich hat das Skript jede Menge Plotholes (ein ganzes Haus voller Fallen? ich bitte euch! Und Jigsaws Todesmaschinen wurden wahrscheinlich bei Acme gekauft...). Über das selten dämliche Ende (Signs ist nichts dagegen) breite ich an dieser Stelle den Mantel des Schweigens.

Naja macht ja nichts wenn's wenigstens spannend inszeniert ist und genau da hinkt es leider extrem, Regisseur Darren Lynn Bousman könnte höchstwahrscheinlich nichtmal Spannung erzeugen wenn der Jigsaw-Killer ihn dazu zwingen würde, anscheinend weiss er das auch und versucht durch Gore und *hust spannender *hust* Musik fehlende Suspense zu kompensieren. Klappen tut das natürlich nicht. Apropos Gore, die Effekte sind ungefähr das einzige am Film was nicht enttäuscht, sie werden gewiss keinen Gorehound hinterm Ofen hervorlocken sind aber ganz ordentlich gemacht. Das soll jetzt nicht heißen das der Film eine Splatteroper ist, im Gegensatz zu anderen Filmen hält man sich hier zurück obwohl der rote Lebenssaft doch ganz schön oft fließt.

Die Schauspieler sind nicht erwähnenswert, nichtmal Tobin Bell als Jigsaw kann überzeugen von den restlichen Akteuren ganz zu schweigen. Wobei das schon zum Teil am Drehbuch liegt den dieses zeichnet die Charaktere so schwarzweiß und eindimensional das es eine wahre Freude ist.

Als Fazit bliebt nur zu sagen das dieser Film eine völlig überhypte Verschwendung von Zelluloid ist und Saw 1 auf keinen Fall das Wasser reichen kann. Wie andere Kritiker auf dieser Seite von "Meisterwerk" sprechen und 10/10 geben können übersteigt meinen Verstand. Um nochmals auf den Vorgänger zurückzukommen: Während Saw eher ein Kammerspiel war ist dieser Film fast schon ein Slasher, klar bei soviel Cannon Fodder, das heisst selbst für eingefleischte Fans des ersten Teils ist dieser Film kaum sehenswert. Ich gebe 3/10 da es wirklich noch viel viel schlechtere Filme gibt und die Acme Fallen irgendwie ihren Charme haben.

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