Saw II (2005)

Der Film ist nichts anderes als eine Variante des 10 kleine Negerlein Genres bei denen der Zuschauer genau weiß, DASS es ein nächstes Opfer gibt und fiebert nur der Variante entgegen. Die Todesarten sind dabei sehr kreativ und grausamer als bei den meisten Konkurrenten.

Was nicht besser ist als bei anderen Genrekollegen sind dagegen wie immer die Schauspieler und das unrealistische Verhalten der Figuren. Schade, denn das Prinzip von SAW hätte für weit mehr gereicht, geht es doch angeblich darum zu zeigen wie weit Leute dafür zu gehen bereit sind um zu überleben. Bessere Regisseure hätten mit besseren Drehbüchern da etwas in der Nähe von Sieben oder Schweigen der Lämmer erschaffen können. Stattdessen bleiben alle Charaktere flach wie in den meisten Slasherfilmen und werden sauber in übliche Schubladen wie Jammertante, Brutalo, coole Latinotussi etc gesteckt. Klar, das man bei der großen Anzahl an Opfern nicht auf jede Person wirklich eingehen kann. So bleiben deren Aktionen unverständlich und sind nur Wegbereiter für die nächste Bluteinlage.

Auch wird keine Rücksicht auf Hintergrundlogik genommen. Entweder ist das Motiv des Täters total lächerlich oder der Aufwand für seine Handlungen, Pläne oder Rätsel einfach so groß, dass ihn niemals ein Mensch alleine aufbringen könnte oder sich ernsthaft die Mühe machen würde.

In diesem Musterbeispiel ist es das Haus mit den Fallen – nett ausgedacht, aber wer hat die ganzen Fallen gebaut? Die Mittel dazu besorgt? Das Geld? Das Know-how? Woher wollte Jigsaw wissen, ob ein Opfer noch lebt wenn seine Person Mittelpunkt des nächsten Rätsels wird? Woher kannte er kleinste Details seiner Opfer und so viele anderen Dinge (das Walkie Talkie)? Bullshit. Der Film besteht aus Elementen die sich jemand ausgedacht hat ohne eine wirklich logische Verknüpfung.

Auch der Schluß des Films wäre ohne eine haarsträubende Lehrer-Schüler-Story nicht möglich, aber für ein überraschendes Ende brechen manche Autoren ganze Stahlträger über´s Knie. Das Schlimmste: der Film nimmt sich auch noch ernst.

Hinter der Fassade des brutalen Psychofilms bleibt ein reines eben für diesen Zweck erschaffenes Konstrukt nach dem man um Gottes Willen nicht fragen sollte; aber das bleibt bei den Anhängern solcher Filme ja eh aus - wie man an den Bewertungen sieht.

3 Punkte für Kreativität, 0 für den Rest