Mein gott, mein gott, regt mich der Film auf ! Zumindest teilweise. Ich
mag koreanische Filme, nahezu ausnahmslos, einfach nicht und "Duelist"
ist leider weit davon entfernt eine Ausnahme zu sein. Er tut von Beginn
an nahezu alles, um es dem Zuschauer nicht leicht zu machen. Einerseits
strotzt er nur so von typisch, koreanischen Krankheiten wie sinnlosen,
absolut unpassenden Zeitlupensequenzen, schlecht ( und viel zu schnell)
geschnittenen, chaotisch unübersichtlichen Swordsplayszenen, einer
augenschmerzenden Hochglanzoptik und einer generell viel zu nahen
Kamera, andereseits ist er gut bestückt mit schlechten Einfällen und
eigentlich auch schlechten " Ausführungen":
Das Overacting der Hauptdarstellerin erreicht eine neue Superlative der
Lächerlichkeit. Man kann es schlecht in Worte fassen, man muß es
eigentlich gesehen haben ( das könnte man fast schon wieder als
Kaufempfehlung werten... ). Eine weitere Eigenart des Films sind die
gewollt coolen Schnitte, und die auf modern getrimmte Ausführung, die
mit der im Mittelalter (?) angesiedelten Geschichte so überhaupt nicht
zusammenpassen wollen. Apropos Geschichte, diese läuft folgendermaßen
ab und war letzendlich der Grund, warum ich den Film "Shadowless Sword"
und "Princess Aurora" vorgezogen habe ( die drei standen in der Auswahl
für meinen letzten Versuch koreanische Filme zu mögen; und deren
hübsche Limited Editions ):
Nam Soon und ihr älterer Mentor Anh sind so eine Art Zollfahnder im
feudalen Korea und haben die Aufgabe ein deutlich überhandnehmendes
Falschgeldaufkommen zu untersuchen, da die Flut an Blüten die gesamte
Witschaft zu ruinieren droht. Auf ihren Suche werden sie bald mit dem
Auftragskiller "Sad Eyes" konfrontiert. Trotz der verschiedenen
Gesetzesseiten auf den sie stehen veliebt sich Nam Soon in ihn. Die
Falschgeldaffäre unterdes zieht sich ( Überraschung! ) bis in höchste
politische Kreise. Doch hier scheint man nicht nur über das Falschgeld
Bescheid zu wissen, sondern auch über den mysteriösen "Sad Eyes"...
Und hier liegt glaube ich ein großer Erwartungsfehler von mir : Ich
habe wirklich etwas Ernstes erwartet und nicht eine pseudocoole Buster
Keaton/ Jacki Chan Slapstickactionkomödie. Wobei der Vergleich mit Chan
und Keaton auch hinkt, denn da, wo deren Slapstick naiv und lustig war,
ist er hier einfach nur kindisch. Im krassen Gegensatz dazu steht die
"DuelistenAction", die gerne virtuos wäre aber eigentlich nur
pathetisch lächerlich und schwer gewollt wirkt.
Aber gut, wenn man das weiß, wird man (glaube ich) eigentlich ganz nett
unterhalten. Die Story ist, wieder koreatypisch überraschungslos, aber
auch ganz nett ( nach wie vor ) und die Optik weiß teilweise durchaus
zu beeindrucken. Einen besonderen Pluspunkt erhält die Limited Edition
von Enterone; die sieht zwar eigentlich genauso aus wie alle Limiteds
von Enterone, allerdings hat man hier das seltene Glück, daß eine der
BonusDVDs englisch untertitelt ist ! ( kommt ja in Korea nicht allzu
oft vor )