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Es ist schon ein sehr eigenwilliger Film, mit dem uns der koreanische Regisseur Lee Myung-se mehr als ein halbes Jahrzehnt nach seinem Suspense-Klassiker „Nowhere to Hide“ wieder unter die Augen kommt. HYEONGSA – DUELIST soll ganz eindeutig mehr als nur ein weiterer Beitrag zum Swordsplay Genre sein. Augenscheinlich ist sofort der technische Firlefanz, der die Erzählebene rücksichtslos transzendiert, die Handlung gar auf den Nebenschauplatz drängelt. So imposant spielt sich DUELIST auf, mit seinen gesplitteten und übereinander montierten Panels, seinem Editing, das sich Narration und selbst der Kinetik der Action überordnet und seiner Farbenfülle, die jedes Anime realistischer rüberkommen lässt, dass hier tatsächlich Momente in die Genre-Geschichte geprägt werden, die man nur schwerlich wieder vergessen wird. Dass Problem mit diesen ehrgeizigen Momente ist es nur, dass sie ihren Schatten tief über die anderen hehren Ambitionen werfen, die Lee für dieses Werk zweifellos im Sinn standen. Zu diesen Vorstellungen gehörte zwar gewiss keine nachvollziehbare, ja gar mitreißende Dramaturgie, aber immerhin der Anspruch, die Berührung von Tanz und Martial Arts mit Nachdruck vorzuführen – bestenfalls leidlich originell, das – und dezidiert mit tradierten Gender-Rollen des Action-Kinos zu brechen. Auch Genderbending ist zwar eines der ehernen Konzepte asiatischer Fantasy und Martial Arts Epen (siehe u.a. die „Swordsman“-Reihe), aber immerhin versucht es Lee auf so noch nicht gesehene, das alte Schema noch grundsätzlicher auf den Kopf stellende Weise. Die weibliche Hauptrolle, die in enervierend butchiger Art von Ha Ji-won allerdings maßlos überzeichnet wird, führt den Tanz mit dem mysteriösen, stark effiminierten Fremden (Kang Don-won), der ausschaut als würde er in einer japanischen Visual Kei Band spielen und sich nur allzu perfekt in das Klischee des Love Interest fügt – eben die Rolle, die beinahe ausschließlich dem anderen Geschlecht reserviert ist.
Schließlich ist HYEONGSA jedoch nicht mehr, als ein zwischen zu vielen Stühlen zum Scheitern verdammter Spagat. Schrecklich ist es vor allem anzusehen, wie Lee seinem Werk mit der Brechstange Lustigkeit einbläuen will, und damit selbst einen überaus achtbaren Schauspieler wie Ahn Sung-Ki in eine lächerliche Vorstellung treibt, die dem beinahe alle Lorbeeren vom Haupt fallen lässt.**

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