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In ein KZ wird eine Gruppe Frauen eingeliefert, von denen die Oberaufseherin einige zu einem besonderen Zweck aussortiert. Ihnen soll die zweifelhafte „Ehre“ zu teil werden, für Experimente der deutschen Nazis herzuhalten, die wenigen Auserwählten werden als Sexobjekte für Soldaten missbraucht. Die Grundgeschichte ist eine Mischung aus Women In Prison Filmen, in denen Frauen vom Personal geschunden und gedemütigt werden, und plakativ menschenverachtender Naziideologie, die manche Menschen als „nutzlos“ klassifiziert, was genau die ist, die in diesem Genre, also Sexploitation und Naziexploitation vorherrscht. Von dieser Schundfilmernummer unterscheidet sich dieser Drecksfilm, der zwischendurch mit einem Hinweis auf die immense Anzahl der toten Versuchsobjekte aufmerksam macht, eindeutig nicht. Handlung und Darsteller, sowie die Drehsets überschneiden sich mit „SS Experiment Love Camp“, den Sergio Garrone im gleichen Jahr drehte. Da gibt es auf der einen Seite den ebenfalls gefangenen Professor der Medizin mit seiner Tochter, die versuchen, nebenher humanitäre Versorgung zu leisten, auf der anderen Seite ist sich dieser Mist nicht zu schade, in Mondomanier widerwärtige Originalaufnahmen mit Opfern des Holocausts und Massengräbern einzufügen, die diesem als Unterhaltung gedachten Streifen die Tiefstwertung einbringen. Drumherum gibt es dazu noch eine orgiastische Gesellschaft deutscher Offiziere mit lustiger und vor allem auf Dauer nervtötender Bontempiorgel serviert, ähnlich unentschlossen in der Richtung sind die oft verwendeten Hakenkreuze, die mal links und mal rechtsläufig sind. Den Vogel schießt allerdings eine Art Heino-Lookalike in SS-Uniform ab, begeistert von einer dunkelhäutigen Jamaicanerin und ihrem Bananentanz. Was es sonst noch gibt: Die obligatorische lesbische Aufseherin, Streit unter der Gemeinschaftsdusche, einen Ausbruchsversuch und etwas krude Folter. Nicht nur dort wird es vornehmlich nackig und brutal. Nicht alles splatterig auszuschlachten erweist sich immerhin als positiv für den erreichten Grad an Übelheit. Einzig Verbrennungen im Ofen mit billiger Überblendtechnik wirken schundig und albern, dennoch bleiben die Holocaustszenen nur für moralisch Verwirrte akzeptabel.

Fazit: Das ganze Geschreibsel ist eigentlich überflüssig, genau wie Tiersnuffszenen in Kannibalenfilmen. Menschenverachtende Holocaustbilder in schundigen Spielfilmen, auch im Bereich Exploitation, sind einzig und allein deplaziert. 1/10 Punkten

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