Ein weiteres Beispiel für die Folgen überhöhten Fernsehkonsums – an dieser Stelle besonders „Supernase“ Mike Krügers’ täglich dreizehnmaliger Aufruf aus dem Baumarkt ihres Vertrauens: „Mach Dein Ding!“
Dass dies manchmal ein wenig falsch interpretiert wird, zeigt uns in vorliegendem Werk ein lustiger Heimwerker mit Ski-Maske, der seine Do-It-Yourself-Fähigkeiten mit Vorliebe an hübschen jungen Mädels ausprobiert (Na gut; dieser Ansatz kommt wohl ziemlich hanebüchen daher, weil der Film bereits ein Viertel-Jahrhundert auf dem Buckel hat – letztendlich hinkt er aber genauso wie die Inszenierung dieses Machwerks!). Ob Bohrmaschine oder Nagel-Pistole – was nicht passt, wird passend gemacht! Dass die Opfer sich dabei genauso heftig wehren wie Paris Hilton vor der Erstbesteigung gehört zum Charakter dieses typischen B-Films, bei dem die Darsteller einfach nur lächerlich agieren (was aber nach gewisser Zeit durchaus zu einem gewissen Unterhaltungswert beiträgt ;-)
Nach anfänglich hohem Body-Count mit heftigen Mord-Szenarien, die aber zumeist fernab des Kamera-Geschehens ablaufen und somit kein gefundenes Fressen für Gorehounds bieten, herrscht bereits nach einer halben Stunde gepflegte Langeweile. Es passiert nix mehr, als der „Bösewicht“ seine Identität preisgibt. Die ausgedehnte Psycho-Studie über Motive und Hintergründe des schwarzen Manns, die von nervigem Kaufhaus-Gedüdel begleitet wird, gleicht einem sanften Griff ins Klo. Lediglich zum Schluss kann der Streifen noch mit ein paar netten Effekten punkten – zu wenig aber, um den Begriff „Slasher-Klassiker“ führen zu dürfen. Man hätte so viel aus diesem Thema machen können: Aber so ist das Ergebnis mehr als enttäuschend, obwohl man dem Machwerk einen gewissen 80er-Charme nicht abstreiten kann.
Vielmehr gilt meine Empfehlung an dieser Stelle Tobe Hooper’s phantastischem Remake „THE TOOLBOX MURDERS“ aus dem Jahre 2003, das trotz vollkommen anderem Aufbau meiner Meinung nach zu den besten atmosphärischen Horror-Thrillern der letzten Jahre zu zählen ist!
(4 / 10)