MARAUDERS ist das Filmdebüt von Mark Savage. Der raue Film wird nicht selten mit LAST HOUSE ON THE LEFT oder STRAW DOGS verglichen. Leider ist MARAUDERS aber doch nicht so gut, wie die eben genannten Genreklassiker.
Zu einem recht großen Teil hat dies mit den Hauptdarstellern zu tun. Bis auf Colin Savage, der Bruder des Regisseurs, spielen einige der hauptsächlich jungen Amateurdarsteller – nicht nur im Vergleich zu David Hess oder Dustin Hoffman – oft nicht gerade überzeugend.
(Und wenn man die Frisuren von fast allen männlichen Darstellern betrachtet, fragt man sich automatisch, ob es in Australien damals keine fähigen Coiffeure gab...)
Die Gesamtatmosphäre von MARAUDERS kann durchaus als gelungen bezeichnet werden. Auch einige der Kameraeinstellungen, die Schnitttechnik usw. sind für ein Erstlingswerk eines so jungen Regisseurs – und dem Mini-Budget – doch erstaunlich.
Die Story ist nix besonderes. Zwei junge Bösewichter ziehen umher, ein Mädchen wird von ihnen vergewaltigt. Ein anderer Typ hat einen Unfall und verletzt einen der Burschen. In der Zwischenzeit hat sich eine kleine Menschengruppe aufgemacht, um die Taten der Beiden zu rächen. Im letzten Drittel des Films kommt es in einem entlegenen Waldstück zum großen Showdown, der einige Todesopfer fordert...
Wer von einem solchen Genrevertreter viel Sex und Gore erwartet, wird mit MARAUDERS schlecht bedient. Nur wenige der Morde sind grafisch dargestellt, die kleinen Gore-Effekte wurden meist nicht gerade gut realisiert. Trotzdem: Eine ziemlich derbe Vergewaltigung ist zu sehen, ein kleiner Junge wird getötet...
Einige Momente in MARAUDERS erinnern stark an Szenen aus Filmen wie LAST HOUSE ON THE LEFT oder DEATH WEEKEND. Ob Mark Savage einige Ideen "entliehen" hat, oder ob dies bewusst kleine Hommagen sind, kann ich nicht beurteilen.
MARAUDERS ist – trotz einigen kleineren Schwächen – ein recht erstaunliches Filmdebüt. Genreliebhaber sollten einen Blick riskieren!
6,5 Punkte