Per Zufall wird Carol Hunnicut Augenzeugin bei der Ermordung eines Unterweltanwalts. Aus Angst davor, nun selbst umgebracht zu werden, verbirgt sie sich in einer abgelegenen Hütte in den Rocky Mountains. Ihre Panik ist berechtigt. Als der zuständige Staatsanwalt Robert Caulfield sie dort aufsucht und sie zu einer Aussage vor Gericht überreden will, überfällt ein Killerkommando das Haus. Carol und Robert können fliehen und als es ihnen gelingt, im letzten Moment in einen Zug zu steigen, wähnen sie sich fürs erste in Sicherheit. Doch das war ein Trugschluss. Ihre Verfolger waren ihnen zu dicht auf den Fersen und so kommt es nach zwölf Stunden nacktem Überlebenskampf in einem fahrenden Zug zur letzten, entscheidenden Konfrontation.
Ich muss zugeben, dass ich diesen Streifen völlig vergessen hatte, was allerdings nichts mit seiner Qualität zu tun hat, denn meiner Meinung nach handelt es sich hier um einen der besten Filme die Gene Hackman gedreht hat, zumal ich French Connection nicht annähernd so toll finde, wie er überall besprochen wird.
Eigentlich hätte man, auch aufgrund seines damaligen Alters, von immerhin schon 60 Jahren, sicher einen anderen Darsteller erwartet, auch weil es hier doch einige sehr gefährliche Stunts gibt, die Hackman und Anna Archer (die später in den Jack Ryan Filmen mit Harrison Ford dessen Frau spielte) tatsächlich selbst durchgeführt haben, wie man in den Extras sieht.
Zudem muss ich hier mal die deutsche Übersetzung loben. Auch wenn manches sicher etwas umgestellt wurde, hat Hackman hier mindestens so viele Oneliner wie Bruce Willis in LAST BOYSCOUT, was einem ständig ein Grinsen ins Gesicht zaubert, der Spannung aber keinen Abbruch tut.
Die Bildqualität ist sehr gut, man kann kein Grieseln erkennen, lediglich die Farben wirken in der ein oder anderen Szene etwas verwaschen – für einen 30 Jahre alten Film aber in Ordnung. Die Ton-Abmischung ist hervorragend gelungen, wenn natürlich auch nicht so, wie sie heute wäre.
In den Extras gibt es, wie bereits erwähnt, einige Interviews und einen Audiokommentar, von Hyams, den ich mir allerdings nicht angehört habe.
Ein Wort noch zu eben diesem Regisseur, denn Peter Hyams lief eigentlich die ganzen Jahre völlig unter dem Radar, obwohl er jede Menge guter Filme abgeliefert hat. Neben diesem hier fallen mir da unter anderem END OF DAYS (den es auch nicht als Blu Ray gibt), UNTERNEHMEN CAPRICORN oder auch den genialen DAS RELIKT ein, den es nur auf einer absolut unzumutbaren Blu Ray gibt – vielleicht sollte sich KOCH mal um die Rechte hierfür bemühen.
Fazit. Sehr gut gealterter, spannender Thriller, in dem trotzdem einige Lacher eingebaut wurden und die Symbiose dabei hervorragend funktioniert. Dazu gibt es wie immer bei KOCH ein schickes Mediabook mit dem Original Filmcover von damals und einiges an Extras.