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Der beste Film von Steven Seagal – ohne Steven Seagal

Ach hätte sich unser allerliebstes Dickerchen nur ganz auf den Stuhl des Produzenten zurückgezogen, dann wären uns als die selbstzerstörerischen Billigfilmchen der jüngeren Zeit erspart geblieben. Man kann auch älter und dicker werden wie beispielsweise Sammo Hung, der hier allen noch zeigt, was eine Harke ist. Man kann aber auch in Weisheit Abschied nehmen und fürderhin Filme produzieren, denn auch das ist eine Art, dem Filmgeschäft verbunden zu bleiben und dabei auch noch Geld zu verdienen. Unser Moppelchen nun versucht beides, aber gerade die kämpferischen Qualitäten sind ihm seit langem abhanden gekommen, wohingegen er für einen guten Filmstoff doch ein Näschen beweisen hat.

Dragon Squad also…ein ziemlich dummer Name für den Film, denn Anfänger sollten sich so nicht nennen dürfen. Und es sind fünf Anfänger bei Interpol, die einen leichten Auftrag haben, nämlich in Hongkong den Verbrecher Duen von A nach B zu begleiten. Doch auch ein anderes Team mischt mit, Gangster ebenfalls, geführt von einem skrupellosen Anführer, und dieses Team hat mit Duen und vor allem dessen Boss und Bruder noch eine alte Rechnung offen, die zu begleichen die Gruppe über Leichen geht. Nachdem die reguläre Polizei versagt, machen sich unsere fünf Freunde unter der Leitung des sich fast im Ruhestand befindenden Polizisten Long daran, den Gangstern das Handwerk zu legen, müssen dabei aber feststellen, daß sie es mit einem ebenbürtigen Gegner zu tun haben. Und ab diesem Zeitpunkt pflastern reichlich Leichen die Straßen der Stadt.

Der Film hat viele Wechsel zwischen ruhigen Szenen und hektischen Feuergefechten, dabei verwendet der Regisseur alle gerade als modern befundenen Stilmittel, ärgerlicherweise aber auch in mehrfachen Wiederholungen gleicher Szenen. Das fällt irgendwann unangenehm auf, genauso wie das Unvermögen aller Beteiligten, bei passender Gelegenheit aus nächster Nähe einen Schuß zu plazieren, was insbesondere dumm ist, als gerade die Freunde an einem Jahrmarktstand ihre Künste eindrucksvoll unter Beweis haben stellen können. Und solche Szenen haben in einem modernen Actionfilm auch nichts zu suchen, wenn bei einem langen Feuergefecht nur zum Ende und dann mehr durch Zufall jemand ums Leben kommt. Gut bei „Heat“ kopiert, aber schlecht gemacht, was schade ist, denn insgesamt hinterläßt der Film einen sehr positiven Eindruck, auch wenn die visuellen Mätzchen übertrieben inflationär eingesetzt werden. Schauspielerisch stehlen die alten Kämpen Biehn und Hung dem jungen Gemüse die Schau, alles wurde sehr stilvoll in Szene gesetzt, doch die benannten Fehler trüben das Vergnügen – jedoch immer noch besser als ein neuer Film mit dem Hüftgoldmeister. 7/10.

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