Irland: Auf der abgelegenen Farm des Bauern Dan geht der Punk ab, denn ein skrupelloser Wissenschaftler hat im Auftrag des "Bovine Genetical"-Unternehmens an den Kühen herumexperimentiert, um einen Weg zu finden, diese schneller wachsen zu lassen. Eines der neugeborenen Kälbchen ist eben darum auch mit einem seltsamen Parasiten infiziert, der natürlich ausbricht und zwischen Stall und Scheune sein Unwesen treibt. Der Gutsbesitzer und die beiden Ausreißer Jaimie und Mary, die sich ohne Erlaubnis auf dem Gelände aufhalten, müssen nun verhindern, dass das Vieh ausbüchst und sich einen Menschen als Wirtskörper sucht. Leichter gesagt als getan, denn der Parasit ist mittlerweile zu einer stattlichen Größe angewachsen und ziemlich bissig... Tjoa, mit Billy O’Briens "Isolation" wäre nach der Antarktis, Unterwasser-Stationen und verwinkelten Höhlen-Systemen nun wohl auch die wirklich allerletzte Location, in der man einen plumpen Monster-Streifen ansiedeln kann, abgegrast, denn wenn man gemein wäre (und heute bin ich das mal) könnte man dieses ziemlich lausige Filmchen lässig mit folgendem Satz umschreiben: Wie "Alien" auf dem Bauernhof! Die Wahl dieses hübsch dreckigen und stellenweise (im wahrsten Wortsinn) echt beschissenen Settings ist dann aber auch fast schon alles, was dieses ansonsten lupenreine Plagiat auf der Haben-Seite verbuchen kann. Die Chose gibt sich nämlich leider als auf halben Weg verunglückter Möchtegern-Hardcore-Horror, der sich in einer ziemlich abgeranzten Storyline und ein paar echt unfreiwillig komischen Einfällen ergeht, die hart and der Grenze zum reinen Blödsinn stehen. Recht peinlich mutet es bei dem gewählten Thema um mutierte Killer-Kälber und dergleichen an, dass man die Hochzeit der Rinderwahn-Panik um einige Jährchen verpasst hat. Nun ja, in Irland hat man eben noch Zeit und lässt die Dinge ruhiger angehen (zumindest laut Kerrygold-Werbung), aber aus den guten, alten Genmanipulationen sollte sich dennoch das eine oder andere Quäntchen Schrecken melken lassen, oder etwa nicht? So hangelt sich "Isolation" wie gesagt ziemlich grob und wenig elegant an den Eckpunkten von Ridley Scotts genanntem Klassiker entlang, nur dass man sich statt auf der Nostromo eben auf irgendeiner versifften Farm herumtreibt. Klar, dass das Zuschauer-Interesse angesichts dieser Formelhaftigkeit trotz pseudowissenschaftlicher Erklärungs-Versuche und ein wenig beigemengtem Mad-Scientist-Quatsch zusehends erlahmt... beziehungsweise gar nicht erst geweckt wird. Die simple Geschichte wird dann auch noch ziemlich umständlich erzählt und macht weder den Background der einzelnen Figuren so richtig klar, noch wird erläutert, wieso es überhaupt zu der ganzen Sauerei gekommen ist. Und das Wort "Sauerei" passt tatsächlich wie die Faust aufs Auge, denn hier wird aus Mensch und Tier mittels Bolzenschuss-Pistole nach Leibeskräften Pamps gemacht, der Parasit darf ganz schön wüten, und ein paar unschöne Autopsien sind auch drin. So richtig ins Detail geht man in den entsprechenden Szenen zwar nicht, aber das Gezeigt reicht doch allemal aus, um bei Zartbesaiteten den Magen zum revoltieren zu bringen, der Anschluss an das immer noch hoch im Kurs stehende Splatter-Kino wird also geradezu gesucht. Dass die F/X-Crew außer einigen recht ansehnlichen Tier-Kadavern und reichlich Kuh-Gedärm allerdings nicht viel auf dem Kasten hatte, merkt man auch an dem lächerlichen Creature-Design des schlabberigen Glibsch-Wurms mit Zähnen, der einem hier als Ungeheuer vorgesetzt wird. O’Brien müht sich zwar redlich, das Ding wenn möglich nur im Dunkeln oder wenn’s gar nicht anders geht zumindest im Super-Close Up zu zeigen, so richtig horribel kommt das Prop allerdings nicht rüber und für ein bisschen trashigen Charme ist die Geschichte drumherum einfach zu todernst aufbereitet. Außer einem leichten Ekel-Gefühl, wenn man dabei zusehen darf, wie die Darsteller manchmal bis zum Ellenbogen in den Kühen herumwühlen (und zwar in allen sich bietenden und auch ein paar selbst gemachten Körperöffnung) ist hier allerdings nicht viel zu holen, denn dafür sind die Versatzstücke zu bekannt und die wenigen Spannungs-Szenen zu uniform inszeniert. Mir scheint es zudem eher so, als hätte man sich bei der Konzeption des Streifens ganz schön verrechnet, denn wem steht heutzutage noch der Sinn nach solch wenig erbaulicher Low Budget-Ware? Die titelgebende "Isolation" bezieht sich damit nicht nur auf die paar Leutchen im Film, die nicht vom Hof fliehen können, sondern offenbar auch auf ein komplettes Sub-Genre von Creature-Features, das an dem geradezu inzestuösen Wiederkäuen von bereits zigfach gesehenen Motiven zugrunde zu gehen droht. Da muss frisches Blut rein und zwar dringend. Und die Chose auf den Spielort "Farm" zu verlegen, ist zwar nett, reicht aber einfach nicht aus...
4/10