Der B-Horrorfilm feiert im Moment Hochkonjunktur. Massig Direct To DVD Werke werden uns um die Ohren gehauen, aber es sind nur Wenige die herausragen. Dazu gehört für mich auch "Isolation", ein Beitrag aus Irland. Ausgestattet mit einem minimalen Budget wagte sich Billy O´Brien an sein Regiedebut, dafür schrieb er auch das Drehbuch selbst. O´Brien hatte zuvor schon einige kleine Rollen als Darsteller ergattert. In Deutschland kam der Film erst ziemlich spät zu seiner DVD Veröffentlichung. Zuvor konnte man Erfolge verbuchen indem man in den USA beim Fantastic Fest 2006 den Jury Award abluchste und auch in Frankreich einen Critics Award erhielt. Dadurch wurde auch das Label Lions Gate Film, bekannt für eine gute und sichere Vermarktung, auf "Isolation" aufmerksam. Es kam bei uns sogar zu vereinzelten Kinoauswertungen.
Der Bauer Dan (John Lynch) ist völlig pleite, daher lässt er einen Doctor (Crispin Letts) und die Tierärztin Orla (Essie Davis) einige Versuchsreihen an seinen Kühen durchführen. Ziel dieser Versuche ist, dass die neu geborenen Kälber schneller wachsen und selbst sofort kalben können. Schon bald kommt es zur ersten Geburt, da ist Dan auf die Hilfe des flüchtigen Liebespaares Jamie (Sean Harris) und Mary (Ruth Negga) angewiesen. Doch mit dem Kalb wird ein unbekannter Organismus zu Tage gefördert, welcher zudem entkommen kann. Der Doctor stellt die abgelegene Farm unter Quarantäne, doch das anfangs so kleine Monster beginnt schnell zu wachen. Die kleine Gruppe wird langsam dezimiert oder selbst infiziert. Der alte Bauernhof wird zur Todesfalle.
Größtenteils kommt O´Brien hier nur mit sechs Darstellern aus, welche obendrein noch sehr glaubwürdig agieren. Klischeehasser können hier mal aufatmen, es sind keine typischen Slasherteens vorhanden, kein Gekreische, keine ordinären oder dämlichen Dialoge. Die Darsteller sind mir allesamt unbekannt, doch die Leistungen sind beachtlich. Ganz besonders der kernige John Lynch, verkörpert den Bauer Dan, sammelt von Anfang an Sympathiepunkte beim Zuschauer.
Dazu eine völlig andere Umgebung. Gedreht wurde im kalten und hier sehr trist dargstellten Irland. Der ganze Film, ausser der kurzen und sehr beunruhigenden Schlusssequenz, findet auf dem Bauernhof statt. Dieser ist sehr abgelegen und ein Platz, an dem man sich nicht wohlfühlen kann. Es ist matschig, kleinere Teile der Farm stehen sogar teils unter Wasser und dann diese unbequeme Kälte. Auch von jeglicher Zivilisation ist man sehr weit entfernt. O´Brien macht wirklich das Beste aus der Kulisse, welche den ganzen Film eine nicht nur beunruhigende, sondern auch unheimliche Wirkung auf den Zuschauer hat. Es gibt hier so viele Winkel, Löcher und Ecken, wo sich das Monster verstecken kann, es hat die Möglichkeit immer aus dem Hinterhalt zuzuschlagen. Mit den Sounds, hier zusammengestellt von Adrian Johnston, wird sehr gegeizt. Nur wenige Sequenzen des Films wurden mit Musik unterlegt und Diese jagen einem einen kalten Schauer über den Rücken.
Man sagt ja immer "In der Ruhe liegt die Kraft", genau nach diesem Prinzip gestaltet sich die Erzählweise von "Isolation". Der Erzählstil ist sehr ruhig, langsam, aber unglaublich spannend, sogar mit ein paar handfesten Schocks versehen. Bis der Horror jedoch richtig beginnt, vergeht ein bisschen Zeit. Man nimmt sich ein paar Minuten, um die Hauptcharaktere vorzustellen, welche alle große Probleme haben. Dan ist pleite, sein Hof schon sehr marode, nicht mal die Telefonrechnung kann er mehr bezahlen. Mary und Jamie sind auf der Flucht vor der Polizei. Mary´s Familie duldet die Liebschaft mit Jamie nicht und will ihm ans Leder. Dazu noch der undurchsichtige Doctor, welcher später sogar noch zum Mörder wird, um sein Experiment wieder unter Kontrolle zu bringen. Genau diese Vier machen sich auf dem großen Bauernhof auf die Jagd, wer das Ganze letztendlich überlebt, kann sich der Zuschauer leider schon denken. Trotzdem gestaltet sich die Jagd als sehr spannend, versehen mit ein paar recht blutigen Einlagen. Das Monster selbst bekommt man nie richtig zu Gesicht, Teile des Viehs bleiben immer im Schatten verborgen und die blutigen Attacken sind immer sehr hektisch geschnitten. Trotzdem sind die Animationen und kleinen Goreeinlagen, kreiert von Image FX, sehr professionel und auch eklig geworden.
Kleiner, auch recht garstiger B-Horror aus Irland. Wer mal eine Abwechslung von der üblichen Genreware braucht, ist hier richtig.