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Dafür das Eli Roth gerne ein findiger Geschäftsmann wäre, und von Tarantino-Schützenhilfe bis hin zum Aufsprung auf den saw´schen Folterkinozug alles mitnimmt, was nicht niet- und nagelfest ist, kann man ihm sicher keinen Vorwurf machen - that's business as usual. Das er ein schrecklicher Stümper ist und über keinerlei filmisches Gespür verfügt, kann man ihm hingegen sehr wohl ankreiden.
Bereits Wochen vor Erscheinen brodelte die Gerüchteküche: Da sei etwas Großes im Anmarsch, Etwas, das noch viel härter und blutrünstiger sei, als der thematisch ähnlich gelagerte "Saw": Ein Film, den man  - wenn überhaupt - nur nach 8wöchigen Fleischerei-Praktikum überstehen könnte.
Internet-Propaganda, die in Retrospektive verlogener daherkommt, als alle Marketing-Strategen dieser Welt es jemals geschafft hätten. "Hostel" mauserte sich zur cineastischen Mutprobe für pubertäre Halbstarke.

Natürlich ist "Hostel" ein menschenverachtendes Panoptikum des Schwachsinns und der Perversität.
Natürlich ist "Hostel" ein Film, der Folter zelebriert und banalisiert und weder Mitgefühl für die Opfer zulässt, noch eine akkurate - über den puren Selbstzweck hinausgehende - Motivation der Täter kundtut.
Natürlich ist "Hostel" schon alleine wegen seines rassistischen Subtextes in der Darstellung der geografischen Schauplätze verachtenswert.
Natürlich ist jeder Ansatz, dem Dargebotenen einen Sinn, der über den Tabubruch hinausgeht, zuzugestehen lächerlich.

Aber sind wir ehrlich - all das könnte man über eine ganze Reihe von Filmen aus den einschlägigen Genres sagen. Was "Hostel" zum Bodensatz jener ansich bodenlosen Sparte des Torture-Porns macht, ist die Tatsache, dass er noch nicht einmal als Film seinen eigenen Ansprüchen gerecht wird: Noch vor allen anderen Ärgernissen, ist Roths zweites Machwerk vorallem eines: langweilig.
Angefangen bei der gnadenlos vergeigten einstündigen Ouvertüre mit ihren peinlich-berührenden Anleihen bei "American Pie" bis hin zum Besuch in der empathielosen Humanschlachterei - Roth bleibt all das schuldig, was er großmäulig versprochen hat. Ekelgefühl kann man nicht mit Verstörtheit gleichsetzen, Schädelspalten nicht mit Spannung. Wer seine Figuren als gesichtslose und notgeile Trottel inszeniert, darf sich nicht wundern, wenn es den Zuschauer nicht stört, dass sie sich gerade von ihren Gliedmaßen verabschieden. Angesichts eines Blickes in die Kiste mit den italienischen C-Produktionen der 70er und 80er oder hinüber nach Japan, kann er sich noch nichteinmal für den zweifelhaften Orden der perverstesten Schlachterplatte einschreiben. Die Foltereinlagen in "Hostel" wären gerne gewagt, sind in Wirklichkeit aber trotzdem seltsam verklemmt abgefilmt und schlicht und ergreifend dröge in Szene gesetzt.

Für die Allgemeinheit wird "Hostel" als ärgerliche Einfallluke des jegliche Moral negierenden TorturePorns ins Mainstreamkino in Erinnerung bleiben; für die genrekundigen Gorehounds wird er eine belächelte Randnotiz darstellen.
So oder so: Die Daseinsberechtigung von "Hostel" tendiert gegen Null, genauso wie die Punktzahl auf der Wertungsskala.

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