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Eli Roth ist ein junger, aufstrebender Regisseur, der von niemand geringerem als Mr. Cool, alias Quentin Tarantino, höchstpersönlich gefördert wird. Durch seinen Low Budget Überraschungshit "Cabin Fever" erreichte er in Horrorkreisen schon beinahe Kultstatus. Als er kurze Zeit später verlauten ließ, dass er das Projekt "Hostel" in Angriff nehmen möchte, auf das ich inhaltstechnisch gleich näher eingehen werde, waren viele Augen gespannt auf ihn gerichtet. Nachdem bekannt wurde, dass der Film von Folter handelt war klar dass man mit Hostel keinen sonderlich anspruchsvollen Film erwarten kann, aber dennoch einen, der den Zuschauer auf negative Art und Weise beeindruckt, ihn verstört und so schnell nicht mehr loslässt. Und ich denke dass ihm das sehr gut gelungen ist.

Paxton, Josh und Olli sind drei junge Erwachsene, die gemeinsam eine Art Eurotrip unternehmen. Sie bereisen diverse europäische Städte, immer auf der Suche nach Spaß, Alkohol und vor allem willigen Mädchen. Von einem unbekannten, jungen Mann bekommen sie eines Tages einen Tip, woraufhin sie sich sofort auf den Weg in die Slowakei machen, denn es heißt hier gäbe es die besten und willigsten Mädchen ganz Europas, die nur so auf attraktive Ausländer warten. Doch ihr Plan von ein paar schönen, aufregenden Tagen nimmt ungeahnte Ausmaße an.......

Hört sich blöd an, ist es eigentlich auch. Wer ist schon so dämlich und fährt mehrere hundert Kilometer um sich mit ein paar hübschen Frauen/Mädchen zu vergnügen, die man auch woanders bekommen kann???? Naja sei es drum. Die Geschichte will es halt so und somit kann man die ersten 30-45 Minuten auch getrost vergessen, da sie nicht nur nichts neues bieten, sondern auch noch zum einschlafen langweilig sind. Da man in der Regel aber über die Handlung informiert ist, weiß man, dass hier früher oder später etwas passieren muss. Und das tut es dann auch. Und wie. Nachdem der erste der drei verschwunden ist kommt der Film auf Betriebstemperatur. Ich will an dieser Stelle nicht zu viel vom Film verraten, aber einige schöne, blutige Effekte hat der Film gegen Ende hin zu bieten. Bohrer, Kettensäge, Hammer und ein Schweißbrenner. All diese schönen Gegenstände finden hier ihre Verwendung. Was mich aber letztendlich dazu veranlasst hat 08/10 Punkten zu geben ist die Tatsache, das Hostel mehr oder weniger auf einer wahren Begebenheit beruht. Ein Bekannter von Eli Roth ist damals zufällig auf eine thailändische Internetseite gestoßen, auf der man(n) für Geld seine pervesen Phantasien ausleben und Menschen, die nichts zu verlieren haben, meist Obdachlose, auf bestialische Art und Weise ermorden kann. Und genau das ist das große Plus an dem Film. Es ist schockierend zu sehen was es für kranke Menschen auf der Welt gibt und wer nicht an so etwas glaubt ist schlichtweg naiv, um nicht zu sagen dumm. Was bleibt also unter dem Strich?

Kein überragender, aber ein wirklich guter Film über die seelischen Abgründe der Menschheit und so manchem gutgläubigen zeigt, wie krank die Welt doch ist in der wir leben. Zwei Punkte ziehe ich ab, da die Geschichte nicht zu hundert Prozent auf Fakten und Tatsachen beruht und daher auch stellenweise, besonders am Anfang, zu dümmlich und klischeehaft wirkt. Acht Punkte hingegen für einen wirklich interessanten Film, der nachhaltig wirkt und von der Sache an sich gesehen schon fast als Pflichtlektüre zu bezeichnen ist.

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