Review

Noch nie habe ich für einen Horrorfilm eine derartige Promotion Kampagne gesehen. Hostel wurde von den Medien als einen der härtesten Filme aller Zeiten angepriesen. Und das der Name Quentin Tarantino in jedem Trailer aufgetaucht ist hat dem Film im Vorfeld auch nicht geschadet. Egal was man sagt, Eli Roth hat es geschafft. Nach so einer Werbung konnte Hostel an den Kassen auch gar nicht floppen, egal wie schlecht oder wie gut Hostel ist. Und was ist nun dabei rausgekommen? Hat Eli Roth wirklich aus seinen Fehlern aus Cabin Fever gelernt?? Für mich ist es schwer eine eindeutige Wertung abzugeben. Auf der einen Seite wärmt Roth wirklich jedes nervige Klischee aus bestimmt 30 Jahren Horrorfilmen auf. Auf der einen Seite verwandelt sich aber Hostel nach der Ersten Hälfte aber in einem mehr als bedrückenden Horrorfilm. Besser als Cabin Fever ist Hostel aufjedenfall. Doch nach so einem Hype hätte ich viel mehr erwartet. Roth hält sich viel zu lange an dem Eurotrip auf, so das die Hälfte des Filmes vergeht bis es mal richtig los geht. Auch die härte hat mich nachden ganzen Trailern ein wenig enttäuscht. Gut ich habe mir im Vorfeld viel zu viele Trailer angeschaut, aber ich hätte nicht gedacht das im ganzen Film dann kaum noch etwas passiert. Wenn man aber den recht langegzogenen Eurotrip hinter sich hat, und man endlich was von den Kerkern und den Menschenverachtenden Folterungen sieht dürfte wohl jeder wieder voll dabei sein. Wie ich finde geht die Wandlung von dem typischen Teenie Film zum sadistischen Horrorfilm etwas zu schnell. Dennoch erzielen die gezeigten Szenen ihre Wirkung.

Die Schauspieler finde ich eigentlich recht gut ausgewählt. Jay Hernandez und CO. sind von einem Oscar zwar weit entfern, liefern aber wie ich finde eine überdurchschnittliche Performance für so einen Film ab. Für die Männlichen Guckerchen dürfte wohl auch einiges dabei sein. Die beiden Mädels in dem Film sind ziemlich Süß und lassen den Schauspieler Cast gut dastehen. Neben den Girls und der bedrückenden Atmosphäre ist aber auch noch der Soundtrack ziemlich gelungen. Lieder wie Treti Galaxie und viele andere Erflogreiche Ostblock Hits werden in Hostel gespielt. Als letztes möchte ich dann noch den leider viel zu kurzen Gastauftritt von Takashi Miike erwähnen was Hostel einen kleinen Kultfaktor verschafft.

Fazit:
Eli Roths Ostblock Horrorfilm konnte mich leider nicht so überzeugen wie er die ganze Zeit angepriesen wurde. Hostel hat ganz klar seine guten Momente. Doch leider muss man sich vorher mit einer eher langweiligen Pseudo Geschichte rumärgern. Dann wird man aber doch noch belohnt, auch wenn die "Action" dann wieder so schnell vorbei ist wie sie angefangen hat. Roth hat es geschafft mit der Slowakei die wohl perfekte Kulisse für Hostel zu finden. Alleine daran zu denken das es so einen Elite Hunting Club gibt ist erschreckend. Ob da nun etwas wahres dran ist, darüber lässt sich streiten. Die Wirkung bei mir hat Hostel nicht verfehlt, die Härte ist zwar nicht so extrem wie ich es erwartet habe, krasse Szenen werden aber dennoch gezeigt. Die Ähnlichkeiten zu den Japanischen Guinea Pig Filmen kann Hostel nicht leugnen.

Abließend kann ich sagen das man sich Hostel beruhigt anschauen kann. Es wurde zwar viel zu viel versprochen was nicht eingehalten wurde, einen unterhaltsamen Horrorfilm bekommt man aber trotzdem geboten. Aus Hostel hätte man aber eindeutig mehr machen können, da wurde einiges an Potenzial verschenkt. Schade Mr. Roth aber da muss noch einiges mehr an feinschliff rein.

Villeicht ändert sich die Wertung wenn nach der enttäuschenden Unrated Version endlich mal ein vernünftiger Directors Cut erscheint (Kein Film hat es nötiger). Ich vergebe 7,5 Punkte, aber weil man ja nicht mehr so häufig unterhaltsame Horrorfilme zu sehen bekommt runde ich mal auf 8 auf.
8/10 Punkte

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