Crypt of Dark Secrets (1976)

Wenn ein Film schon mal nur das Bonusmaterial auf einer DVD von Something Weird Video darstellt, dann muss erhöhte Vorsicht geboten sein! Mit "Crypt of Dark Secrets" ist ein zumindest halbwegs passabler Streifen auf den Silberling dazu addiert worden - wobei das Wort "halbwegs" buchstäblich zu nehmen ist, denn "Crypt..." ist weder Fleisch noch Fisch!

Die Story handelt von einer Waldhexe, die Rache an den Mördern eines Vietnamveteranen nimmt...

Es besteht kein Zweifel: Regisseur Jack Weis, manchen noch für den Billig-Metzler "Mardi Gras Massacre" in Erinnerung, hätte hier eindeutig mehr herausholen müssen. Das Talent war da, Ideen auch - warum "Crypt of Dark Secrets" dennoch großteils scheitert, wissen also nur die Götter..!

Dabei beginnt alles richtig schön: Die überaus ansehnliche Hauptdarstellerin Maureen Ridley (hat eine gewisse Ähnlichkeit mit Laura Gemser) veranstaltet ein Hexenritual im Wald und es wird spooky: Kryptische Symbole auf dem Boden und auch die Schwerkraft wird schnell mal ausgehebelt. Wer sich jetzt in einem charmanten Billig-Sex-Mystery-Streifen wähnt, der kann sich leider auf ein recht zähes Machwerk einstellen: Der überwiegende Großteil ist einmal mehr nichts als langweiliger Käse aus den unendlichen Annalen des psychotronischen Kinos. Ein Film ohne Blutgehalt oder irgendwas, das ihn auch nur ansatzweise sehenswert machen würde.

Und genau das ist der eigentliche Haken an "Crypt...": Gibt sich Weis nur ein bisschen Mühe, so kommt ein ganz anderer Film heraus: Die indianisch-mystische Atmosphäre bei den Waldhexen ist richtig schön eingefangen, außerdem gibt es einpaar stimmige Fahrten durch die Sümpfe von Louisianna. Ridley legt in Full Body Oil Lotion ein leckeres Nackttänzchen hin und kann sich bisweilen sogar in eine Wasserschlange verwandeln. Auch Mystery beherrscht Weis richtig gut, beschränkt sich jedoch lieber auf flaue Wohnzimmer-Kriminalistik.

Fazit: Ein Film bei dem Top und Flop sehr nahe beieinander liegen. Fehlendes Geld ist keine Entschuldigung, der Mangel an Ambition erst recht nicht. Nur unter Vorbehalt zu empfehlen.