Amos & Andrew - Zwei fast perfekte Chaoten (1993)

Andrew Sterling, Pulitzer-Preis-gekrönter Dramatiker und politischer Aktivist, hat ein Haus in einer noblen Wohngegend gefunden. Als er seine neue Villa bezieht, wird er von reaktionären Nachbarn sofort für einen Einbrecher gehalten ¬ weil er schwarz ist. Flugs informieren sie die Polizei, und blitzschnell läßt der eifrige Cop Cecil Tolliver Sterlings Anwesen umstellen. Als Tolliver seinen fatalen Irrtum bemerkt, schleust er den Gauner Amos ins Haus ein, um ihn später als angeblichen Geiselnehmer verhaften und sich selbst als Helden feiern zu lassen. Doch Amos und Andrew werden Freunde.

Ist schon irgendwie merkwürdig, wenn man von einer Komödie mit den Topstars Samuel L Jackson und Nicolas Cage noch nie im Leben etwas gehört hat. Eigentlich ist der Spaß mit der dosierten Portion Kritik am Rassismus ganz gut gelungen, unterhält jedenfalls seine Laufzeit, aber speziell deutsche Zuschauer müssen leider auf die gewohnten Synchronstimmen der Stars verzichten, denn stattdessen wurden doch eher schwächere Vertreter der Sprachakrobatik engagiert.
Hier geraten der kultivierte Schriftsteller und der herrlich versiffte Tagedieb aneinander, weil der örtliche Dorfchief im Wahljahr dringenden Profilierungsbedarf verspürt. Die Situation ist natürlich ziemlich ungelenk hingekünstelt und etwa so realistisch wie der türkische EU-Beitritt noch im Jahr 2016, aber gut man muß nehmen , was man kriegt und zumindest so haben die beiden viel Zeit sich gegenseitig die Bälle zuzuwerfen.
Die Gags sind solide, aber längst nicht so zahlreich, wie in einer ZAZ Produktion. Lobend sei da noch Brad Dourif als schießwütiger Deputy zu nennen, aber gerade hier, da es viel um Wortwitz geht, hätten die Standardsprecher deutlich besser gewirkt. Wie gesagt, man kann sich hier problemlos über die überdrehten Wendungen unterhalten. Das die beiden am Ende best Buddies sind und die Cops sich nach Strich und Faden blamieren steht ohnehin von vornherein fest, da darf man keine großen Überraschungen erwarten, aber eben das Zusammenspiel der Headliner ist lässig anzusehen.
6/10