Fünf Filme drehte Steven Seagal im Jahre 2005, davon kann man sogar drei als richtig gutheissen, nur der Stock Footage verseuchte " Today you Die " konnte überhaupt nicht überzeugen. " The Foreigner - Black Dawn " ist da einen Tick besser, trotz des schlechten Finales, wo Produzent Andrew Stevens wohl die Kohle ausgegangen ist. Trotzdem steht seine Produktionsfirma meist für ein passables Budget, doch man war sich hier wohl alles andere als sicher, ob man die Kohle wieder hereinholen kann. Regiesseur Alexander Gruszynski kann man hier keinen Vorwurf machen, denn er setzt das etwas wirre Drehbuch ziemlich gekonnt in Szene. Aber ich hoffe trotzdem, dass es wieder etwas bergauf geht, nur nachdem was Seagal so im Moment abliefert, sehe ich total schwarz.
Story:
Sechs Jahre war CIA-Agent Jonathan Cold ( Steven Seagal ) verschwunden. Nun befreit er den Chef einer Gangsterbande, um über ihn an waffenfähiges Plutonium heranzukommen. Denn der plant eine Bande von Fanatikern damit zu beliefern, welche einen Anschlag planen, um eine neue Welt zu schaffen. Leider platzt die Agentin Amanda Stewart ( Tamara Davies ) in den Deal und versaut Cold den Auftrag. Nun ist Cold mit Amanda auf der Flucht und zusammen wollen sie die Fanatiker aufhalten.
Hier haben wir eine typische 08/15 Story. Es geht mal wieder um bessessene Fanatiker, welche natürlich eiskalt sind und Jeden über den Haufen schießen, der ihrem Plan im Weg steht. Die Charaktere bleiben allesamt sehr oberflächlich und vor allem über die Funktion von Jonathan Cold hätte ich gerne mal mehr erfahren. Doch da ist den Drehbuchautoren wohl nichts mehr eingefallen, denn wir wissen weiterhin nur, dass Cold bei der CIA ist, mehr nicht. Um dem Ganzen etwas mehr Pepp und vielleicht auch ein bisschen Humor zu verleihen, stellt man Cold die junge Agentin Amanda zur Seite, welche zudem von Cold ausgebildet wurde. Die beiden geben ein ganz nettes Gespann ab, was aber über die vielen unnötigen Dialoge nicht hinweg täuschen kann. Daneben führt man viel zu viele Charaktere ein, die sich der Zuschauer alle gar nicht merken kann, geschweige denn sich dafür interessiert. Allein Gruszynski ist es hier zu verdanken, dass das Ganze nicht nach hinten losgeht. Sein Erzähltempo ist recht moderat, die wenigen Stilmittel passen auch. Vereinzelte, aber kleine Längen kann auch er nicht verhindern.
Die monotone Ostblockkulisse geht mir langsam auf den Sack. Fast jeder Film hat so den selben monotonen Look. Wird echt langweilig, wird sich aber wohl nie ändern. Der Score hält zu wenig Abwechslung parat, nur in diesem Punkt war das Original besser.
Die Action ist passabel und gut über den ganzen Film verteilt. Kleine Shootouts mit blutigen Einschüssen, ein paar Minifights. Seagal kloppt hier fast gar nicht, dafür wird er hier wesentlich seltener gedoubelt. Die Verfolgungsjagd in der Mitte ist richtig gut geworden und hebt sich deutlich von der restlichen Action ab, sogar inklusive Sachschäden. Die wenigen Explosionen können sich sehen lassen. Nur im Finale war die Kohle wohl alle, denn sobald man im Hubschrauber sitzt, kommt billigstes CGI zum Einsatz. Die finale Atombombenexplosion ist echt armselig.
Steven Seagal macht seine Sache solide und seine Dickleibigkeit wird sehr gut kaschiert. Tamara Davies macht auch einen guten Job und es gibt keine schlechten Leistungen hier zu vermelden, aber auch keine Edelmimen.
Fazit:
Besser als " Today you Die " und wesentlich besser als das Foreigner Original. 08/15 Story, recht spannungsarm, aber an der Umsetzung kann man eigentlich nicht meckern. Die Action ist gut im Film verteilt und vereinzelt blutig, nur das miese CGI Hubschrauberfinale verdirbt den Spass. Monotone Kulisse, zu eintöniger Score, aber ganz unterhaltsam.