Regieneuling Alexander Gruszynski liefert mit "Black Dawn" leider nur einen sehr mittelmäßigen B-Actionfilm ab, der einzig im Bereich der technischen Umsetzung halbwegs punkten kann. Selbige lässt sich durchaus als sehr routiniert bezeichnen und vermag es in ganz passabeler Weise, kurzfristig über die schwache und spannungslose Gangster/Agenten-Story um eine schmutzige Bombe sowie die innovationslosen Actionszenen hinwegzutäuschen. "Black Dawn" verzichtet dankenswerterweise auf billige Ostblockkulissen, und auch beinahe ganz auf geldbeutelschohnenden CGI-Einsatz. Wohlgemerkt: Beinahe! Zum (völlig idiotischen) Ende hin kam man mangels finanzieller Mittel doch nicht umher, CGI-Helikopter, CGI-Meer und CGI-Explosion auf den Zuschauer loszulassen. Und die sehen allesamt so unglaublich mies aus, dass man denken könnte, hier wären Computereffekte vom Anfang der 90er-Jahre verwendet worden. Ein echter Tiefschlag nach der bis dorthin so soliden und zudem stockfootagefreien Inszenierung! Man muss natürlich auch konstatieren, dass der Rest der gebotenen Action alles andere als spektakulär geraten ist. Am besten sieht noch eine Shootout-Rückblende des ersten "Foreigner"-Teils aus. Ansonten gibts lediglich einige wenige Schiesserreien zu sehen, die leider weder sonderlich spektakulär noch außergewöhnlich brutal daherkommen. Gleiches gilt für die an den Fingern einer Hand abzählbaren Explosionen: Zwar handgemacht aber dennoch sehr schlicht - immer schön aufm Schrottplatz nebenan gedreht, so dass ja nichts Teures kaputt gehen kann...
Eine Auto- oder besser LKW-Verfolgungsjagd gibts noch zu sehen, aber auch die ist nicht wirklich erinnerungswürdig. Achso, ich vergass Herrn Steven Seagal zu erwähnen. Ja der spielt hier auch mit, auch wenns wieder mal kaum auffällt. Kämpfen tut er selbst praktisch nicht, selbst sein (schlechtes) Double zeigt uns kaum was. Speckrolle Seagal ist hier im Grunde einfach nur "da" (natürlich als CIA-Agent) - warum weiss eigentlich keiner. Lustig ists immerhin, wenn er selbst zu Beginn des Streifens feist im Auto hockend nach einem "Fat Boy" fragt :)
Bringt Seagal schon nichts, braucht man eigentlich auch über die restlichen Darsteller nicht mehr viele Worte zu verlieren. Alles bestenfalls durchschnittliches B-Niveau.
Fazit: Würde auch ohne Steven auf seinem insgesamt mäßigen, immerhin weitesgehend längenfreien Niveau funktionieren. B-Komplettisten können mal reinschaun, wer jedoch auf Klasse setzt, ist hier fehl am Platze. "Mercenary of Justice" ist da schon deutlich sehenswerter als dieser zwar recht schick aussehende aber trotzdem ziemlich öde daherkommende Einheitsbrei.