The Foreigner - Black Dawn (2005)

Immer, wenn man denkt, es wäre eigentlich keine Steigerung nach unten mehr möglich, schafft es Seagal, noch einen draufzusetzen. Mittlerweile darf man seine Werke ja ohnehin nicht mehr unter normalen Gesichtspunkten beurteilen, um sie noch in die vorhandene Werteskala quetschen zu können, aber es ist schon mehr als erstaunlich, mit welchem Talent sich die ehemalige Action-Größe nun seit Jahren völlig unfähige Regisseure aussucht, die es konsequent nicht schaffen, den ohnehin schon mehr als klischeebeladenen und überraschungsarmen Geschichten wenigstens etwas Leben und Tempo einzuhauchen. In diesem Fall bieten die Titelcredits, die gut auch von einem Laien auf einem Uralt-PC erstellt sein könnten, bereits erste Warnhinweise. Dass Mr. Seagal mittlerweile nicht mehr zu den Schlankesten gehört, dass er überraschender Weise mal einen CIA Agenten spielt und das auf dem Weg zum Showdown der ein oder andere Schurke in eher unterdurchschnittlich inszenierten Shootouts sein Leben lassen muss, mag ja eigentlich tröstlich stimmen, denn etwas anderes ist man ja seit einigen Jahren nicht mehr von ihm gewöhnt. Warum aber der Showdown dann statt ruppiger Action sowohl tricktechnisch als auch inhaltlich ein derart mieses Spektakel bieten muss, wird wohl ein Rätsel bleiben. Da werden die Schurken völlig unspektakulär und in Sekunden entsorgt, nur um anschließend zu zeigen, wofür man offensichtlich kein Budget zur Verfügung hatte - womit wir dann auch wieder beim eingangs erwähnten Uralt-PC wären. Das Ganze ist dann zwar einen unfreiwilligen Lacher wert, reißt den Film aber letztendlich noch unter das Niveau ähnlicher Kost. Wie kann man nur so konsequent nicht wissen bzw. nicht beachten, was sich Fans von B-Film-Action erwarten? Gerade in einer Phase, in der Kollegen wie Lundgren oder vanDamme mit Filmen wie THE MECHANIK oder WAKE OF DEATH wieder zeigen, dass durchaus noch etwas in ihnen steckt, wenn man nur die richtigen Leute hinter der Kamera versammelt. So auf jeden Fall werden langsam auch die hartnäckigsten Seagal-Fans müde...