Jarhead, Willkommen im Dreck!
Sam Mendes steht für Qualität! Dessen bin ich mir seid American Beauty und Road to Perdition bewusst, jedoch wusste ich im vorhinein nichts mit seinem Film Jarhead, Willkommen im Dreck anzufangen. Denn was Krieg, bzw. Anti-Kriegfilme angeht bin ich schon im vorraus viel zu skeptisch, da sich die meisten Werke und Regisseure aus meiner Sicht fast immer falsch mit dem schwierigen Thema auseinander setzten. Ich bin der Meinung: wenn man schon das Trauer und Leid dieser betroffenen Menschen zeigt, "dann bitte möglicht schrecklich und real" so wie es die Wirklichkeit nunmal negativer Weise mit sich bringt! Und erste Priorität: bitte an die verfluchten Fakten halten!!! So schwer darf und kann das doch nicht sein meine lieben Herren und Damen hinter den Kameras.
Doch nun zu Jarhead!
Sam Mendes schafft es, "ohne auch nur eine Kugel abzufeuern" den Schrecken des Medienkrieges von 1991 (Irak) in ein Kinorefes Endprodukt umzuwandeln! Was David O. Russell mit Three Kings aus meiner Sicht nicht ansatzweise geschafft hat, gelingt Sam Mendes anscheinend im Handumdrehen. Der amerikanische Marine Anthony Swofford (Jake Gyllenhaal), welcher von allen nur ironischer Weise Swoof genannt wird, unterzieht sich der Ausbildung zum Scharfschützen und wird daraufhin unter den ersten 5000 Soldaten im Irak stationiert. Während dieser Besetzungszeit bekommen er und seine Kameraden auf ihre eigene Art und Weise den Schrecken dieses Krieges zu Gesicht.
Die US-Marines, von denen die meisten, zuvor noch nie eine Kugel in Richtung Mensch abgfeuert haben und denen es eingetrichtert wurde, wie schlimm der Iraki an sich ist, können es kaum erwarten ihre Waffe auf den Fein zu richten (Nach den schrecklichen Live Berichten und Bildern aus dem immer noch anhaltenden Krieg ein Fakt). Doch im Irak angekommen heißt es für die Männer bei 41 Grad im Schatten mit Gasmaske zu trainieren oder Interviews zu geben. Einige der Männer, (welche alle wunderbar dargestellt werden) fragen sich nach einiger zeit was sie dort noch sollen? Ausgebildet, die Freiheit zu beschützen und den Feind niederzustrecken, seine Waffe abzufeuern um anschließend als Held gefeiert zu werden! Nichts von alledem wartet dort auf die amerikanischen Soldaten der zuerst im Irak gelandeten Truppen.
Willkommen im Dreck!
Aus technischer Sicht ist Jarhead eine absolut Krass gefilmte Wucht aus langsam verkommenden Menschen welche sich sehr gut in Szene setzen (Besonders Jake Gyllenhaal arbeitet mal wieder viel zu viel für sein Geld!) und einer Bild sowie Tongewalt die jeden Betonblock erschüttern kann! Zu den zeitlich passenden Hits tanzen die Soldaten Abends in ihren Zelten und es kommt trotz des agressiven Themas positive Stimmung (positiv auch filmisch gesehen, da es die derzeitigen Launen der Männer sehr gut widerspiegelt). Eine riesen Schauer jagd dem Zuschauer über den Rücken sobald die US-Kampfjets plötzlich und wie aus dem nichts geschossen über die Köpfe aller hinwegfetzen, oder feindliches Artelleriefeuer in die US-Stellungen einschlägt und alles zusammenzuckt was Schultern hat! Doch besonders hat mir die Begehung und Sicherung der brennenden Ölfelder gefallen! Diese Szenen werde ich nie mehr aus dem Kopf bekommen: alle stehen völlig besudelt und wie verdutzt in diesem dreckigen Ölbad aus Schlamm und Scheiße, worauf es beginnt Öl zu regnen. Diese Bilder sind sehr schön fotografiert gefilmt und was auch immer. Alles passt!
Thematisiert wird dieser beschissene Irak-Krieg in Jarhead auf eine Art und Weise wie es wohl noch nicht vorgekommen ist. Die Soldaten wollen kämpfen doch dürfen nicht, würden sie schießen oder enthielt der Film Szenen in denen Menschen erschossen werden, dann währe dieser Film wohl eine absolute Befürwortung des Krieges gewesen, da die Soldaten/Darsteller fast nur beim Training, quatschen, Intervies geben, Football spielen usw. gezeigt werden und nicht "einmal" im Film die Frage gestellt wird ob der Soldat an sich richtig oder falsch ist. Das würde sich nicht gut mit der positiven Darstellung des Soldaten an sich machen, was ich für besonders wichtig halte. (denn wir brauchen sie nun mal in der Heutigen Zeit. Nicht alle Soldaten sind gleich "Mörder, Schänder, kampfgeile Säue die nur aufs schnelle besetzten einer Stadt aus sind). Von daher passt mir in Jarhead alles. Doch um dies und was weiß ich nicht alles selbst bedenken zu können müsst ihr euch den Film geben!
Mein erster 10/10 Warmovie!