Inhalt:
Kurz gesagt dreht sich der Film um den Irakkrieg, vom Ausbildungslager bis Kriegsende.
Mehr muss man hier zum Inhalt nicht sagen.
Regisseur Sam Mendes zeigt des Irakkrieg meiner Meinung nach genauso wie er wirklich stattgefunden hat.
Es wird keine grosse Kriegsszene gezeigt, keine Ballereien von Menschenhorden oder nicht endende Panzerbeschüsse.
Es fängt alles in einem amerikanischen Ausbildungslager an, welches sehr stark an das aus Full Metal Jacket erinnert, und nach ca. 30 Minuten wechselt der Schauplatz dann in den Irak.
Was man zu sehen bekommt ist eine Wüste, und viele viele Soldaten.
Fast bin ich geneigt zu sagen, mehr sieht man nicht!!
Diese Soldaten warten und warten und warten, 175 Tage lang, bis sie dann wieder nach Hause müssen, ohne jemals eine Waffe abgefeuert zu haben.
Dies alles ist mit unglaublich gut plaziertem, sarkastischem Humor untermalt, welcher wunderbar die Absurdität des ganzen Goldkriegs heraushebt.
Szenen wie das Footballspiel in Gasmasken, wie sich Swofford (Jake Gyllenhaal) in die Hose pinkelt bei dem ersten und einzigsten Bobenangriff oder wie es eine Hauptbeschäftigung der Soldaten ist, Freundinnen von denen man kürzlich während des Golfkrieges verlassen wurde an eine Pinnwand zu hängen, bleiben in Erinnerung!
Zudem bietet dieser Film oscarreife Darsteller wie Jake Gyllenhaal, der wunderbar den Scharfschützen verkörpert, welcher nie zum Schuss kommen kann..
Im Laufe des Films bekommt man ein Gefühl dafür vermittel, wie es gewesen sein muss bei 45 Grad über ein halbes Jahr in einer Wüste zu warten, nur unter Männern und ohne jegliche Beschäftigung.
Es wird nachvollziehbar warum einige Soldaten den Verstand verloren haben.
Nicht nur Jake Gyllenhaal, sondern auch Peter Sarsgaard, Chris Cooper, Jamie Foxx und die anderen Soldaten in der fokussierten Truppe spielen herrvoragend.
Und so wie es bei einem Film sein muss den ich mit 10 bewerte, stimmt auch die musikalische Untermalung, die hier, wie in fast allen guten Kreigsfilmen der Fall, aus zu der Zeit passenden Musiktiteln besteht.
Im Falle von Jarhead oftmals Rapmusik, die aber nicht klischeehaft daher kommt, sondern zu der Atmosphäre und zeitlichen Orientierung passend, wie es besser nicht sein könnte!
FAZIT
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Ein oscarrreifer Antikriegsfilm, nicht schlechter als Full Metal Jacket oder Apocalypse Now, nur über einen völlig anderen Krieg (wenn man es nach diesem Film überhaupt noch Kreig nennen mag).
Ohne Gemetzel (like Der Soldat James Ryan) baut dieser Film eine ganz eigene Kriegsatmosphäre auf, und drückt wie noch nie die Sinnlosigkeit und Banalität des Golfkriegs aus.
Die Kamera, Darsteller, musikalische Untermalung und Schnitte überzeugen auf ganzer Linie, und lassen einen mit zwei Gefühlen aus dem Kino gehen...
1. man hätte einen der sinnlosesten Kriege miterlebt, und 2. einen perfekten Film gesehen zu haben!