Review

Krieg ohne Krieg!

Man(n) nehme ein bischen "Three Kings", etwas "Apokalypse Now" und viel "Full Metal Jacket" und heraus kommt ein im positiven Sinne andersartiger Antikriegsfilm, der ohne jegliche übertriebene Gewaltdarstellung, fulminanter Schießereien oder großer Actionszene auskommt, sondern lediglich durch seine Bilder und Erzählweise fesseln kann.
Die zutiefst zynische Handlung wird von den total unterschiedlichen Charakteren (klasse Jamie Foxx) mit ihren kontroversen Wertvorstellungen, Erwartungen bei der Verpflichtung und der sich schließlich offenbarenden Realität im Einsatz getragen, was zu einer Art Lagerkoller führt.. Leider fehlt den Protagonisten hier ein wenig der Tiefgang - die kurzzeitig
etwas langatmige Inszenierung will den Zuschauer nicht immer so recht mitfühlen lassen. Das wird allerdings größtenteils durch wirklich äußerst geniale Dialoge, Situationskomik à la "Full Metal Jacket" und Bildgewalt ausgeglichen, bevor sich der Vorhang nach einem - ja nennen wir es mal sehr gewöhnungsbedürftigen - Ende schließt.
Mit dieser Art von Antikriegsfilm beweist Regisseur Sam Mendes ("American Beauty"), dass auch die heutige HiTec-Kriegsführung, in der der Feind nur noch als elektronisches Piktogramm verstanden wird, alles andere als zuwenig Anspruch für die Leinwand bietet und zeichnet ein moralisches Bild vom Soldaten im Training - und im Krieg: "Willkommen im Dreck..."
Großes Kino mit kleinen Schwächen. 7,5 Punkte

Details
Ähnliche Filme