Nicht uninteressante Milieu-Studie, die Tony Richardson mit "Grenzpatrouille" präsentiert. Thematisiert wird das raue Tagesgeschäft amerikanischer Grenzschützer, die sich dem nicht enden wollenden Zustrom illegaler mexikanischer Einwanderer in den Weg stellen - oder auch nicht. Mord und Korruption stehen auf der Tagesordnung.
"Grenzpatrouille" lässt den frisch versetzten Jack Nicholson in diesem Sumpf stochern, ihn gar selbst zu einem Bestandteil dieses nahezu rechtsfreien Grenzraumes werden, in dem sich Mitgefühl und Menschlichkeit schnell als unvereinbar mit dem Beruf erweisen können.
Dank guter Darstellerleistungen und dem spannenden Szenario folgt man als Zuschauer dann auch gern der routiniert erzählten Handlung, die sich darüberhinaus auch dem Einfluss des gefährlichen Grenzschützer-Jobs auf das Privatleben widmet.
Womit "Grenzpatrouille " allerdings schwer zu kämpfen hat, ist seine unspektakuläre, biedere Inszenierungsweise. Spektakuläre Landschaftsaufnahmen sucht man ebenso vergebens wie nennenswerte Actionszenen. Außer ganz wenigen unspektakulären Schusswechsel und einer kurzen Autoverfolgung gibts leider praktisch nichts zu sehen.
Ok, in gewisser Weise ist die trockene Umsetzung sicherlich der spröden Atmosphäre des Filmes sogar zuträglich, doch für einen echten Unterhaltungsfilm müsste zumindest meiner Ansicht nach doch mehr fürs Auge geboten werden! - gerade weil auch die Auflösung der Story alles andere als innovativ geraten ist und im Grunde der schwierigen Problematik nicht wirklich gerecht wird.
Fazit: Trocken wie die amerikanische Wüste, aber trotzdem interessant genug, um insgesamt angemessen zu unterhalten. Dies ist vor allem ein Verdienst der guten Darstellerleistungen...