Hey, mal wieder Erster...05.08.2011
Es ist ja nicht wirklich erstaunlich, daß noch nicht zu jedem jemals gedrehten Film hier in der ofdb eine Filmkritik hinterlegt wurde. Aber trotzdem freut es mich, mal wieder der erste zu sein, der seinen unmaßgeblichen Senf über einen Film auskippen darf. Heute nun besprechen wir den 1987 gedrehten, langatmigen, langweiligen und selbst zum Erscheinungszeitpunkt schon völlig veraltet wirkenden Streifen "Nachrichtenfieber", dessen einziger bleibender Eindruck eine Kamerafahrt zu Beginn ist, die wir wieder einmal dem Kamaramagier Michael Ballhaus verdanken. Ansonsten regiert hier nämlich die blanke Inhaltsleere, die sich die Hand gibt mit allerlei unerklärten und ins Nirgendwo laufenden Storywendungen.
Es geht um Tom, Aaron und Jane, die alle drei bei einem Nachrichtenmagazin eines großen Senders im Fernsehen arbeiten. Toll, mag man sich da denken, es gibt sicher tiefe Einblicke hinter die Kulissen des Senders, eine beißende Kritik an den Mechanismen der Programmdirektoren, und dazu noch eine bezaubernde romantische Menage a trois. Nein, lieber Leser, das alles gibt es nicht. Zwar liebt Tom Jane, die ihn nicht, aber auch Aaron ist in Jane verliebt, diese aber nicht in ihn, und es ist dem Zuseher aufgrund der unheimlichen Unsympathie der Hauptfigur nicht zu vermitteln, warum er mit ihr mitfühlen sollte...und wenn man aber mit der zentralen Akteurin keine Gefühlsebene erreicht, dann ist das für eine Liebeskomödie ( denn als solche will man uns den Film verkaufen ) der Todesstoß.
Zudem ist der Streifen auch viel zu lang, man verzettelt sich in kleineren Nebenhandlungen, hier eine Entlassungsorgie, dort eine kleine Kriegsberichterstattung, aber alles bleibt schön oberflächlich, fast so glatt wie das Gesicht von William Hurt. Man wird eingelullt, der Film plätschert dahin - und auch der Nachklapp, das typische "sieben Jahre später" reißt nichts raus, denn die Figuren haben sich nicht entwickelt und sind dem Zuseher nach wie vor aber so was von sch...egal. Also, die Funktion der Erstkritik beschränkt sich hier auf eine deutliche Warnung: Finger weg, lieber Leser, der Film hat böse Absichten - er sieht aus wie ein Hochglanzprodukt, will aber nur Deine kostbare Lebenszeit verschwenden...4/10.