DDR-Nostalgie-Filme sind eigentlich schon aus der Mode gekommen - nach "Goodbye Lenin", "Sonnenallee" und wie sie alle hießen geriet dieses kurzzeitige Genre schon wieder aus der Mode. Leander Haußmann versucht eine Reanimierung desselben und nimmt diesmal (welch Abwechslung) die DDR-Armee, die NVA, aufs Korn.
Detlev Buck als Oberst und ansonsten eine Newcomer-Besetzung funktionieren erstaunlich gut. Die jungen Soldaten werden zurechtgestutzt, die dazugehörigen Methoden humorvoll dargestellt. Fast erschreckend wie witzig das Ganze wirkt ohne übertrieben zu sein. Wie würde wohl ein Film über die Bundeswehr aussehen? Wären da so große Unterschiede erkennbar? Zweifel bleiben.
Kim Frank spielt Heidler, einen der feinfühligeren Soldaten. Er verliebt sich in die Tochter des Oberst Kalt, Marie, gespielt von Jasmin Schwiers (was für ein Kußmund!). Kumpane Krüger (Oliver Bröcker) rennt ebenfalls dem Frauenglück hinterher: doch 40 Antworten auf seine Kontaktanzeige sind dann doch etwas übertrieben, selbst für den passionierten Coolnessfaktor in Person.
Ohne den Finger mahnend heben zu wollen stellt Haußmann die Idiotie einer verblendeten Sozialismusherrschaft in den Vordergrund, gespickt mit amüsanten und liebevoll gestalteten Details. "NVA" zählt sicher nicht zu den Highlights der deutschen Komödien, doch unterhält er passabel und sorgt für einiges an Schmunzelmöglichkeiten.
"Und daher wünsche ich Ihnen allen einen friedvollen, äh, und geruhsamen... äh... Weihnachten."
(6/10)