Nicht selten wird Koji Wakamatsu in Japan von Fans und Kritikern als "Underground King" bezeichnet. VIOLATED ANGELS gehört zu den wichtigsten und interessantesten Filmen von Wakamatsu.
OKASARETA HAKUI war damals in den japanischen Kinos (erstaunlich) erfolgreich. Und der Film ist – so wie beispielsweise auch etwas früher TRÄUME IM ZWIELICHT von Tetsuji Takechi – mit dafür verantwortlich, dass sich die "Toleranzgrenze" des japanischen Films veränderte.
OKASARETA HAKUI, realisiert Jahre 1967, basiert lose auf einer wahren Begebenheit. Am 14. Juli 1966 tötete in Chicago ein Mann namens Richard Speck in einer Nacht acht Krankenschwestern...
(BORN FOR HELL, der im Jahre 1976 realisiert wurde, ist übrigens ein anderer recht sehenswerter Film, der auf diesem Fall beruht.)
Ungewöhnlich für einen solchen Film ist, dass VIOLATED ANGELS einzelne "Mondo-Aufnahmen" bietet.
Ungewöhnlich ist ebenfalls, dass der Film hauptsächlich in schwarzweiß gedreht wurde, gegen Filmende dann aber plötzlich einzelne Farbszenen zu sehen sind.
Nach den vielen düsteren s/w-Bildern plötzlich die Blautöne von Wasser zu sehen, einen roten Himmel sowie ein strahlend weißes Bettlaken voller Blut und mit nackten Frauenleichen bedeckt, ja, dies erzeugt eine unglaubliche Atmosphäre!
Zweifelsohne kann man OKASARETA HAKUI öfters als langweilig bezeichnen. Viele Minuten lang ist passiert nicht viel. Auch wer wirklich explizite Vergewaltigungen oder Gewaltszenen sehen will, soll sich lieber einen der zahlreichen bekannteren asiatischen Filme ansehen, die wenige Jahre später massenweise erschienen.
Die Gesamtatmosphäre, teilweise mit wunderschönen ruhigen Aufnahmen, dann plötzlich wieder mit wirren Halluzinationen, ist hier entscheidend.
Ein einzigartiger Genrebeitrag, der seiner Zeit voraus war!
8 Punkte