PRISON PREAK erhält von mir 7 bis 8 Punkte.
Um eines vorweg zu nehmen; ich bin kein klassischer Serienfreak - ich schaue seit meinem elften Lebensjahr passioniert DIE SIMPSONS und mag auch Klassiker wie DAS A-TEAM oder SLEDGE HAMMER - ansonsten bin ich aber dem Spielfilmformat zugewandt.
Vor einigen Monaten ließ ich mich aber auf die kongeniale Serie NIP/TUCK ein, wurde davon hochgradig abhängig (ist kein Scherz!) und musste, nachdem ich die vier bisher erhältlichen Staffeln der Drama-Serie durchgeschaut hatte, meine Serienschaugewohnheit mit irgendetwas anderem provisorisch befriedigen, bevor es mit NIP/TUCK weitergehen kann.
Ein Freund empfahl mir dazu explizit PRISON BREAK.
Ich nehme an, dass ein Großteil der Gucker der Serie diese vornehmlich im TV schauen - also einmal wöchentlich ein bis zwei Folgen... ich dagegen hatte auf einen Schlag die gesamte erste Staffel zur Verfügung und schaute diese innerhalb von fünf Tagen durch (also durchschnittlich vier bis fünf Folgen pro Tag) - vielleicht war das ein Fehler.
Schnell stellten sich bei mir zwei starke Eindrücke ein.
Zum einen war ich immer relativ gespannt wie es weiter ging. Andererseits überkam mich schon nach zwei Folgen der Eindruck, dass die Serie eklatanten Etikettenschwindel betreibt (etliche Ideen sind dreist geklaut) und weder so kreativ und einzigartig ist wie sie es versucht zu vermitteln, noch ist die Spannung wirklich stark ausgeprägt und das Resultat genialer Storyschreiber.
Es gibt einige Dinge, die bei der Serie einfach kranken.
Zum einen, und der Eindruck hat sich bei mir manifestiert (mittlerweile habe ich auch fast die zweite Staffel durch), gibt es in der Serie weder wirkliche Sympathieträger geschweigedenn Antagonisten. Was aber zunächst nach dem postiven Aspekt der ausbleibenden Schwarz-/Weißmalerei aussieht, ist lediglich die Folge eines nicht ganz 100%-ig geglückten Drehbuches. Dazu gesellen sich Scheunentor große Logiklöcher. Ständig passieren Dinge, die so einfach nur im Drehbuch passieren können.
Etliche kurz ausschlagende Spannungskurven, welche Sekunden später wieder auf "0" gehen, weil eine konsequente Durchsetzung des Logikverlaufs die Story zu plötzlich zum Ende bringen würde.
Ich persönlich muss mich immer etwas auf PRISON BREAK einstellen. Stelle ich meinen Schaumodus nämlich auf "analytisch", so verderben mir die genannten Logikkrater und anderen Zugeständnisse sofort den Spaß. Auch merke ich zunehmend, dass die Serie ihren Plot zum Bersten in die Länge zieht, was teilweise schon sehr ermüdend wirkt!
Schaffe ich es aber, mich gemütsmäßig auf reines Hirn-aus-Popcorn-Kino einzustellen, bietet PRISON BREAK durchaus packende Actionkost zum Abschalten.