Aaargh! Was war das? Müll!
Eigentlich bedarf es keiner weiteren Worte, "Mortal Kombat 2" zu beschreiben. Dilettantisch bis zum geht nicht mehr versucht da wohl jemand, Ed Wood vom Thron zu stoßen.
Na ja, wollen wir mal nicht so gemein sein. Immerhin muss man die Umstände bedenken. Mortal Kombat 2: das ist die Fortsetzung (erster Schwachpunkt) zu einer Videospielverfilmung (zweiter Schwachpunkt) eines Spiels aus dem Beat `Em Up-Genre (dritter Schwachpunkt), bei der Robin Shou der bekannteste und gleichzeitig mit meilenweitem Abstand beste Schauspieler weit und breit ist (vierter Schwachpunkt). Was soll da schon großartig bei herauskommen?
Während Mortal Kombat ein B-Movie war, das einen beachtlichen Überraschungserfolg verbuchen konnte, versinkt das Sequel nun völlig in den Sümpfen der geistigen Ergüsse irgendwelcher vor den Toren Hollywoods Gescheiterter.
Im Vergleich mit dem Erstling fällt zunächst einmal der - abgesehen von erwähntem Robin Shou - komplett ausgetauschte Cast auf. Ja, selbst Christopher Lambert war sich für dieses Projekt zu schade. Seine Rolle, die des unsterblichen Rayden, bekam nun der Lover Kim Catralls aus "Sex and the City". Ach so, ein vielleicht doch noch etwas bekannterer Darsteller ist der kantige Typ in der Rolle von Khan. Akte X-Fans werden ihn als den Formwandler wiedererkennen, der immer mal wieder in einer Episode auftauchte.
Also, los geht das Spektakel. Storymässig knüpft MK2 direkt an das Ende von MK1 an, wo die Überlebenden des ersten Turniers sich nach dem Sieg plötzlich einer neuen Bedrohung gegenübergestellt sehen - eine Bedrohung, die ohne jede Erklärung einfach mal aus den Wolken bricht.
Nun haben wir schon nach zwei Minuten den ersten dramaturgischen Fehlschlag zu bewundern: der mit einer nicht zu verachtenden Rolle im Original ausgestattete Johnny Cage wird mal eben in einer belanglosen Szene kaltgemacht. Tja, Pech gehabt. Die einst so starke Sonya Blade darf sich noch ein paar Tränchen rausdrücken (vielleicht hat sie sich auch nur nen Fingernagel abgebrochen), und dann gehts ab durch die Pappkulissen in eine dunkle Höhle, wo Gandal... ääh Rayden mal schnell Licht macht. Jipiieeh!
Jedenfalls, das eigentlich mit Regeln versehene Mortal Kombat ist aus den Fugen geraten. Jeder darf jetzt killen, wie er will. Die Gruppe der Guten teilt sich. Jeder geht seinen eigenen Weg. Zuerst präsentiert sich der unsterbliche Geist Rayden aber mal mit neuer Frisur: Bürstenhaarschnitt statt Grunge-Style für das unergründliche Wesen. Neuer Look! Cool, oder?
Im folgenden steht dann der von Robin Shou gespielte Liu Kang im Vordergrund. Er muss sein Zentrum finden, das er bei irgendeinem Wüsten-Wolf-Indianergeschöpf findet. Für den finalen Kampf muss ja alles hinhauen.
Also, hier wird das ganze Programm aufgefahren: Logiklöcher ohne Ende, naive Charakterzeichnung, die dümmsten Dialoge seit Dumm und Dümmer (nur, dass die auf eine geniale Weise dumm waren), mieeeese Kulissen, banale Special Effects.
Obwohl, da muss man eine Einschränkung machen. Trash-Fans wird gerade der finale Kampf Freude bereiten: ein riesiger Drachen gegen irgendein riesiges anderes Ungetüm (hab vergessen, was das war), beide als wütendes Alter Ego von Liu Kang und Khan. Hier hat sich der Prügler "Bloody Roar" wohl was abgeguckt.
Auch die vierarmige Frau und der Mensch-Pferd-Hybrid (jetzt hab ich gerade so viel Trash im Kopf, dass mir nicht mal mehr der Ausdruck für diese Viecher einfällt) haben einen nicht zu verachtenden Unterhaltungswert.
Ansonsten laufen aber überwiegend irgendwelche Plastikkopien von "Scorpion" und "Reptile" herum, die ein wenig an die Foot Soldiers aus "Turtles" erinnern.
Fortsetzungen, die die Welt nicht braucht. Wo es doch solche Zelluloidverbrechen gibt wie "Mortal Kombat 2", wer kann da noch über "Der Pate 3" meckern?
Nichtsdestotrotz, die zwar in jeder Sekunde schlechten, aber irgendwie amüsanten CGI-Einlagen sorgen nochmal für einen Bonuspunkt bei einem der schlechtesten Filme, die ich jemals gesehen habe.
Gerade noch
2/10