Betulicher, und optisch dem TV Format entsprechender Krimi, der einzig allein durch seine ruhige Erzählweise heutzutage schon wieder angenehm wirkt, gegenüber den alten Marple Verfilmungen mit Rutherford aber so gar nichts gegen zusetzen hat und zudem als Krimi mit seiner nicht zu erratenden Auflösung leicht vergrätzt.
Darstellerisch wird altes Hollywood abgefeiert, allerdings geht der Schuss mit seinen blasierten Schauspielern und der hässlichen Optik nach hinten los, es wird zudem ziemlich viel chargiert, fast als wollte man den Film im Film an Schludrigkeit noch überbieten.
Der eigentliche Fall hat zwar eine interessante Ausgangsidee - keiner der Berühmtheiten wurde umgebracht, sondern ein No Name, auf die man zudem noch weniger geachtet hat - , aber dann passiert nicht viel.
Während Hollywood mit seinen ständigen Zankereien am Set schon langsam penetrant wird, sitzt Miss Marple derweil in ihrem Haus fest und lässt sich durch Berichte informieren, ein Merkmal dass in schriftlicher Form vorzüglich funktioniert, im Film allerdings weniger. Ausserdem trifft Lansbury vielleicht optisch durchaus die Vorlage, kauzig - charmant wirkt sie allein mit Gedichte rezitieren allerdings nicht.
Zudem interessiert der Täter ach so gar nicht, die Auflösung kramt zudem ein dem Zuschauer unbekanntes Detail aus der Vergangenheit hervor, der Achso – Effekt ist zwar durchaus da, aber das war’s dann schon. Falls das ganze Ende dann noch erhaben wirken sollte: So was nennt man höchstens unpassenden Pathos.
Für leicht betagte Krimifans bzw. die Leute, die Sonntagnachmittag beim Tee mal was Entspannendes sichten wollen, ist Mord im Spiegel – welcher Spiegel eigentlich – ganz angenehm, der Rest kann allerdings einen Bogen drum machen.