Ich habe den Film mittlerweile schon mehrmals gesehen und musste bis jetzt jedes Mal nach Ende des Films still vor dem Fernseher sitzen und das Gesehene verarbeiten. Die Geschichte von American History X hat mich einfach überwältigt.
Der Film handelt von einem intelligenten, jungen Mann Namens Derek (Edward Norton) der nach dem Tod seines Vaters in die Rechte Skinheadszene abrutscht und einen grenzenlosen Hass gegen Schwarze entwickelt. Das alles Gipfelt sich in einem brutalen Mord an zwei Schwarzen und führt schließlich zu einer Gefängnisstrafe. Während Derek seine Strafe absitzt, muss er aufgrund diverser Ereignisse erkennen, dass seine Ideale, für die er zu Kämpfen und sogar zu Morden bereit war, verlogen und falsch sind. Für ihn bricht eine Welt zusammen und im Laufe der Zeit ändern sich seine Einstellung und sein Bewusstsein. Als er wieder frei kommt, muss er feststellen, dass sein Bruder gerade dabei ist, denselben Fehler wie er zu begehen und sich auf die Szene eingelassen hat.
Einer der besten, sozialkritischen Filme, die ich kenne, mit genialer schauspielerischer Leistung. Edwart Norton und sein Bruder Danny (Edward Furlong) spielen wirklich sehr überzeugend. Die Art und Weise wie der Film aufgebaut ist, wie er verläuft, die Musik, sowie die Kameraführung und die Emotionen, die dabei herüberkommen, lassen den Film für denjenigen zu einem Erlebnis werden, der sich gerne sozialkritische Filme, die die extremen Situationen und Erfahrungen anderer Menschen schildern, anschaut. Insbesondere die Rückblendungen, bei denen der Protagonist als Kind am Strand zu sehen ist und die dazugehörige Chormusik, erzeugen beim Zuschauer ein dramatisches Gefühl.
Was mir auch sehr gut an diesem Film gefällt, ist die Tatsache, dass die Gründe und die persönlichen Rechtfertigungen, die Derek zu seinem Hass veranlassen und wohl auch die Grundlage für den Hass der gesamten Rechten Bewegung in den USA bilden, dargestellt werden und dadurch auch die Beweggründe für sein anfängliches Handeln deutlich gemacht werden.
Fazit:
Meiner Meinung nach ist der Film realistisch und einfach grandios. Es wird deutlich, dass der eigentlich "normale" junge Derek durch das traumatische Erlebnis des Todes seines Vaters und dessen politische vorherige Beeinflussung in das Extreme geraten ist. Dass er zudem intelligent und eloquent dargestellt wird, rechtfertigt den Verlauf und somit auch seine Rolle als charismatischen, von seinem Bruder angehimmelten Anführer. Ich kann jedoch nicht Verstehen, warum bei manchen Kritikern oft noch behauptet wird, dass sein Verhalten Irrational sein soll. Einmal Nazi immer Nazi ist absolut falsch, und dass jemand nach solchen Knasterlebnissen und der vielen Zeit zum Nachdenken sein Leben um 180° Grad ändert, ist keineswegs ausgeschlossen.
10 von 10 Punkten!