American History X ist ein mitreissender Film, den man Hollywood so irgendwie garnicht zugetraut hätte (alleine schon wegen der Skinhead-Thematik). Das wechseln der Szenen (farbig=Gegenwart, s/w=Vergangenheit) hilft einem sich in der Handlung zurechtzufinden und ist ein schönes Stilelement.
Der Film hat zwei wirklich harte Stellen. Eine relativ am Anfang und eine direkt am Schluß, die einem ganz heftig einen kalten Schauer den Rücken runterlaufen lassen. Die Geschichte wirkt glaubwürdig, sollte allerdings nicht als Dokumentation angesehen werden. "Genau so habe ich mir das schon immer gedacht..." höre ich manch einen nach dem Film sagen. In der Nazi-Skinszene mag das auch durchaus mal so laufen, aber wie bei fast jedem Film der sich mit Skins beschäftigt fehlt mir hier die genaue Auseinandersetzung mit eben jener Jugendszene.
Man könnte den Film auch auf die Geschichte reduzieren, in der es um Ras-sismus geht. Die Skins sind hier wie meistens irgendwie nur "Dekoration", da es sich bei eben jenen Jugendlichen scheinbar um die perfekte Ausgeburt des Bösen handelt (so ist zumindest die landläufige Meinung wenn man sich mit diesem Thema noch nicht intensiv beschäftigt hat).
Fazit: Auf jeden Fall anschauen! (Wem dieser Film zugesagt hat, der sollte sich auch einmal "Romper Stomper" mit Russell Crowe zu Gemüte führen. Er bietet etwas mehr Action, "wirkt" zumindest noch etwas authentischer (da mit niedrigem Budget gedreht) und ohne erhobenen Zeigefinger! Denn die Moral von der Geschichte erschließt sich eigentlich zum Schluß hin sowieso...