Review

Was für ein bescheuerter Name! Dr. Chopper. Was für ein bescheuertes Cover! (Sehts euch selbst an!.) Was für eine bescheuerte Story! Schöhnheitschirug der oft auf nem Chopper durch die Gegend krosst und Porno-Starlets (vom Aussehen her) seine Krankenschwestern nennen darf killt Teenager an einem See.
Was für ein spaßiger Film!

Welcome to Lake Tatonka - a friendly place for happy people


Das steht zumindest auf dem Ortseingangs-Schild des Städtchens in das es eine Bande bescheuerter Studenten und Studentinnen verschlägt. Und wie Studenten nun halt mal so sind haben die auch nichts anderes im Kopf als Kiffen, Saufen und Sex. So weit, so gehabt und auch sehr selbstironisch rübergebracht.
Klar, außer dem goldenen Jason als das dümmste Todesopfer dürfen die Darsteller keine Preise erwarten, aber darauf, auch wenn dieser Satz schon viel zu oft geschrieben wurde, sorry, kommt es hier ja nicht wirklich drauf an.
Die deutsche Synchro gibt auch ihr bestes die schalen Hohlköppe noch dümmer darzustellen. Kostprobe gefällig?
"Oh mein Gott, siehst du diese Zeitungsberichte über diesen "Dr. Chopper"? Meinst du der ist hier noch irgendwo?
-"Aber nein, da war doch nur dieser alte Mann auf dem Motorad...."
"Das war kein Motorad, dass war ein.... (Kunstpause)... CHOPPER!"

Die Damen im Film machen ängstliche Augen (oder so) und ich lag lachend neben dem Sofa (aber so richtig)!

Dazu gibt es durch die Bank kaum ein weibliches Wesen im Streifen das nicht mindestens einmal in Unterwäsche durchs Bild hüpft. "So, bei dieser Aufnahmeprüfung müsst ihr drei Sachen suchen... aber ihr müsst dabei eure Shirts ausziehen!"

Was allerdings Costas Mandylor in Dr. Chopper zu suchen hat ist schon ein wenig unbegreiflich. Der Mann muss es ja gerade mal echt mies gehen wenn er sich für solch einen Independent Quatsch schon bereitwillig hergibt. Anscheinend hat er während der Produktion die gleichen Gedanken gehabt, so verschwindet sein Charakter des traumatisierten Sherrifs ("Sherrif, ein Mädchen wird vermisst, was tun wir?" -"Nichts, früher hätte ich was gemacht, aber das war.... früher.") nach etwa der Hälfe der Spielzeit, nur um kurz zum Showdown wieder aufzutauchen.

Wenn man dann auch noch einen Blick auf die Story wirft wird einem ganz schwindelig ob der zitierten Vorlagen, die hier genüßlich durchgeknallt in einen Topf geworden wurden. Ich weiß was du letzten Sommer getan hast wird auf durchgeknallte Art und Weise mit Dr. Giggles gepaart und abgeschmeckt mit viel Freitag der 13. Atmosphäre um zum Abschluss den Genuß mit einer kleinen Prise Texas Chainsaw Massacre-Atmosphäre abzurunden. 

Auch klar ist, dass sich spätestens jetzt alle filmunkundigen Leser die Frage nach dem Gore-Gehalt dieses Streifens stellen werden und von der Front gibt es leider nicht so rosiges zu vermelden.
Alles andere als harmlos bietet der Film aber eigentlich nur am Anfang und am Ende ein paar kleinere Sauereien sowie einmal Eingeweidefutterei in der Mitte (oh ja). 
Überraschender weise ist der Streifen anscheinenend deshalb  trotz aller Gewalt FSK16, größere Gore-Späße bleiben dem Zuschauer dennoch verwert, unterhaltsame Grausamkeiten und das im Rahmen des Films auch in angemessenem Maße bietet Dr. Chopper dann doch noch wenn teilweise Massen von abgeschnittenen Körperteilen im Bild sind. Aber wie gesagt, der vielsehende Genre-Fan wird maximal aufgrund der teils überraschend niedrigen Freigabe eine Augenbraue hochziehen.

Dr. Chopper dauert dann auch nur angenehme 80 Minuten und ist schon aus bevor er anfangen kann mit seinem geballten Blödsinn doch noch auf die Nerven zu gehen. Denn zu oft kann man Sätze wie "Ich hab die Karte aus dem Internet ausgedruckt, folgt der einfach und dann werden wir keine Probleme haben!" nun auch wieder nicht in Slasherstreifen hören.

Am Ende bleibt dann wenig mehr als ein sehr selbstironisch und noch trashiger Ausflug in alte 80er Pfade, der gerade bei einem Abend unter Gleichgesinnten als perfekte Einstimmung auf einen Horrorfilm-Marathon geeignet ist.
Dumme Studenten, lesbische Asiatinnen, Killer-Opas (Dr. Chopper ist 87!), strunzdoofe Dialoge, durchgeknalltes Geschehen und eine Prise Gore.
Prädikat: Ein Spaß für Fans, alle Anderen werden verständnislos mit dem Kopf schütteln.

Kurz zur DVD: Die ist allein schon wegen ihrem Preis eine lohnende Anschaffung wert und enthält mit einem sympathischen, sogar untertitelten Making of sogar interessantes Bonusmaterial. Und das Cover ist, wie schon am Anfang gesagt, so bescheuert das es schon wieder gut ist.

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