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Weder Eddie Murphy noch Martin Lawrence sind Unbekannte im Komödiengeschäft, haben aber gewaltig mit ihrer Karriere zu kämpfen, die sich nun schon seit Jahren auf dem absteigenden Ast eingerichtet hat. Mit „Life“ sollte alles anders werden, Tragik sollte mit Humor und Anspruch gekoppelt werden. Während Lawrence, der nicht fähig zu sein scheint allein in einer Komödie zu bestehen, mit Murphy einen kongenialen Partner zur Seite gestellt bekam, durfte sich dieser einmal nicht als lamentierendes Plappermaul versuchen.

Trotz der positiven Vorzeichen funktioniert der Film nicht, was unter anderem an der immensen Laufdauer von 108 Minuten liegt, die einfach zu viel für die Idee sind. Der Film benötigt eine etwa halbstündige Einführung, um die beiden gegensätzlichen Figuren in einem Harlemer Jazzclub zusammen und in eine verzwickte Lage zu bringen. Nach gewohntem Schema müssen der grundehrliche Bankangestellte Claude Banks (Martin Lawrence) und der Kleindieb Ray Gibson (Eddie Murphy) zusammengeführt werden, streiten sich, sind aufeinander angewiesen und stolpern unversehens über eine weiße Leiche. Es ist das Jahr 1932, Rassismus ist in Amerika an der Tagesordnung und ehe sie sich versehen, sitzen sie lebenslänglich im Knast.

Im Grunde hätte man diese Einleitung auch in einem kurzen Rückblick straffen können, da erst im Knast selbst der eigentliche Film beginnt. Dort versucht Regisseur Ted Demme Gefängnisdrama mit humorigen Einlagen zu versehen, was leider nur selten funktioniert. Wortduelle zwischen den beiden Streithähnen werden mit Kritik am Vollzugssystem kombiniert. Einschlägige Klischeecharaktere die in so einer Institution so hausen, werden vom unbarmherzigen Aufseher, bis hin zum leicht verblödeten Wunderkind vorgestellt. Während ein Witz den nächsten jagt, werden wirklich ernste Motive, wie die Angst vor der Freiheit, mal eben in zwei Minuten abgehandelt. „Life“ ist ein Bastard, über dessen Gags man nicht wirklich lachen kann, weil man stets im Hinterkopf hat, dass man über teils unschuldig verurteilte Menschen lacht, die jede Hoffnung auf Rettung verloren haben. Hin und wieder kommt dieser tragische Ton durchaus durch (Lawrence kurzer Ausflug in die Freiheit als Chauffeur).

So haben Murphy und Lawrence auch deftig mit dem Drehbuch zu kämpfen, dass keine wirklich guten Einfälle in petto hat. Erst als ergraute Greise laufen sie, auch dank Make-up zu Höchstform auf und geben sich, nachdem sie sich Jahre angeschwiegen haben, Saures. Nur leider wird dabei ein Resümee über ihr Leben vergessen.

Mit „Life“ dürften sich nur Fans der beiden Hauptakteure anfreunden können, da Filme wie „Die Verurteilten“ oder „The Green Mile“ das Thema doch wesentlich besser verarbeiteten – zwar ohne Humor, dafür aber mit Anspruch und Tiefe. Vielleicht hätte Demme sich von vorne herein für eine Richtung entscheiden sollen, denn so sind die Witze flach und die kritischen Ansätze zu sehr geschönt.

Fazit:
Schwacher Mix aus Komödie und Drama, der von Ted Demme nur routiniert umgesetzt wurde. Weder Murphy noch Lawrence laufen zu Höchstform auf. Darüber hinaus ist „Life“ zu lang und schafft es nicht Humor mit Tiefgang zu koppeln.

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