Die Diebin Manon ist erfolgreich mit ihrer Masche, mit den Gästen von Luxushotels anzubändeln und diese dann auf ihrem Zimmer zu betäuben und zu beklauen. Dummerweise trifft sie in einem Ressort in der Karibik auf ein ehemaliges Opfer, welches sie auch prompt wiedererkennt. Als ihr die Situation zu heiß wird, flüchtet sie sich auf ein Boot, mit dem eine Gruppe von Urlaubern einen Segeltörn zu einer kleinen, abgelegenen Insel unternehmen will. Kurz nach ihrer Ankunft verschwindet allerdings das Schlauchboot, mit dem man zu dem Eiland übergesetzt hat... und als dann auch noch Gruppen-Führer Stavros von einer Harpune durchlöchert aufgefunden wird, hat es sich mit der Ferienruhe endgültig erledigt. In der Folgezeit sehen sich Manon und die anderen den Attacken eines Unbekannten ausgesetzt, der sie nach Zehn-kleine-Negerlein-Manier auf den Kieker nimmt. Ist etwa der unheimliche Inselwächter Toussaint, der auf die Touristen auch schon mit der Schrotflinte angelegt hat und auf der Insel im Geheimen eine beachtliche Cannabis-Plantage betreibt, der Mörder? Oder hat das alles doch etwas mit jenem mysteriösen Vorfall zu tun, in den einige Mitglieder der Gruppe vor einem Jahr verwickelt waren...? Hübsch anzusehende Darsteller(innen) in luftigen Klamotten und eine paradiesische Inselkulisse... das sind die Schauwerte, mit denen Laurence Katrian seinen innerhalb einer Reihe von ähnlich gelagerten, französischen Fernsehfilmen entstandenen TV-Thriller ausstaffiert hat und mit denen er wohl gerne darüber hinwegtäuschen möchte, dass "Karibikurlaub: Mord inbegriffen" vermutlich nicht einen einzigen originellen Knochen im Leib hat. Nun ja, das klappt natürlich nicht, denn trotz der wirklich wunderhübschen und vollkommen glattgelutschten Reisekatalog-Optik, der der Sinn lediglich nach schönen Bildern und nicht etwa nach tiefsitzenden Schocks steht, kommen dem genrekundigen Zuschauer natürlich flugs die augenscheinlichen Vorbilder in den Sinn, bei denen hier auf dreiste Art und Weise abgekupfert wurde. So stammt ein bestimmter Fahrerflucht-Plot Point in der zweiten Hälfte, der dem Killer die ach so notwendige Motivations-Erklärung liefert, recht offensichtlich aus "Ich weiß was du letzten Sommer getan hast", die überall auf der Insel verteilten Voodoo-Totems erinnern an die Stock-Männchen aus "Blair Witch Project", das Finale auf dem Segelboot kennt man bereits aus "Todesstille - Eine Reise ins Grauen", und die Grund-Prämisse der Handlung ist praktisch vollkommen mit derjenigen eines x-beliebigen 80er Jahre-Schlitzerfilmchens austauschbar. Anklänge an das Horror-Genre gibt es demnach also reichlich, dass "Karibikurlaub: Mord inbegriffen" aber dennoch niemals zum Vollblut-Slasher gerät (obwohl er dadurch garantiert nur gewonnen hätte) liegt in der faden Inszenierung nach typischer Fernseh-Manier begründet, die sowohl die Spannung als auch den (geringen) Body Count ganz schön schleifen lässt. Da das Drehbuch des Autorinnen-Duos sich zudem keine besondere Mühe gibt, eine ausreichende Zahl von Verdächtigen zu liefern und der tatsächliche Täter deshalb auch von Ungeübten schnell auszumachen ist, regt die Chose nicht einmal zum ausgiebigen Rätselraten rund um die wahre Identität des Killers an... und beraubt sich dadurch folglich auch beinahe jedweder Existenz-Berechtigung. Die im Originaltitel versprochenen "tödlichen Ferien" sollte man als Fan des Genres also lieber woanders buchen...
4/10