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Direkte, aber durchaus in sich abgeschlossene und so selbständig für sich stehende Fortsetzung zu Hochwürden drückt ein Auge zu (1971), einem der ach so vielen Klamaukteile mit im Nachhinein auch immer scheinbar gleicher Besetzung, die in dem Zeitraum das Deutsche Kino und seine Entwicklung für gleich mehrere Jahre beeinflussten. Wie auch im Vorgänger führt Regisseur und Autor Harald Vock, Mit-, aber nicht Hauptverantwortlicher für diese Sorte ausgedehnter filmischer Schwanke das Zepter, und wiederum auch mit mäßigen Schneid und nur leicht überdurchschnittlichen Geschick. Fast bleibt Alles beim Alten, im Detail liegt dann die Variation:

Pfarrer Himmelreich [ Georg Thomalla ] und der Unternehmer Thomas Springer [ Peter Weck ] liegen erneut miteinander im Clinch, geht es diesmal um eine plötzlich verfügbar gewordene Insel und dessen Bauten auf dem örtlichen See, die Der Eine ganz kirchenkonform in ein Heim für Waisenkinder und der Eine in ein Casino für Touristenfang umwandeln will. Statt wiedermals einen Privatkrieg zu starten, wird nun die Öffentlichkeit gesucht und mit einem Wahlkampf um den kommenden Bürgermeister anvisiert, zu dem sich beide Mann als Kandidat aufstellen lassen. Inmitten des gegenseitigen Austausches von Lug und Betrug und anderen Scherereien, die bald von Oberregierungsrat Puncher [ Eddi Arent ] in Augenschein genommen werden, platzt noch der Raub der Lohnkasse von Springers Oberbuchhalter Kalweit [ Kurt Nachmann ], der polizeilich untersucht wird. Hauptverdächtiger: Des Pfarrers ehemals krimineller Küster Alfred [ Heinz Reincke ], der wiederum seinen alten Gaunerkumpel Oskar [ Otto Schenk ], nunmehr in Springers Diensten in Verdacht hat. der aufkommende Wirrwarr und die sich steigende Hitze des Gefechtes scheinen auch der jungen Liebe von Fotograph Rainer Kurzmann [ Chris Roberts ] und der Sekretärin Beate Bessen [ Heidi Hansen ] nur wenig gut zu tun.

Auffälligste Änderung ist eigentlich das Hinweglassen von Roy Black und seiner Gspusi Uschi Glas, die das Original jetzt nicht im Mittelpunkt gefangen gehalten, aber in den wichtigen Nebenrollen schon, man möchte es glauben oder nicht, tatsächlich auch bereichert haben. Zwar steht auch hier wieder ein irriges Liebespaar mit kleineren Differenzen und Disputen am Rande des Geschehens, in nun wirklich wenigen, nicht einmal das halbe Dutzend an Szenen erreichend nur, ist die Besetzung dafür und die Idee dahinter aber nicht gänzlich die volle Ergänzung wert. [Hansen trägt den Part allein durch ihre jugendliche Schönheit, aber Gegenspieler Roberts bleibt weiterhin der zu groß geratene Schlaks in etwas unangenehm verkrampfter und so aufgesetzter Fröhlichkeit.]

In der wahren Konzentration bleiben sowieso nur die Kontrahenten schon aus dem Erstling, das Don Camillo und Peppone (1951) Szenario, das hier nur in abermals abgewandelter Form, eigentlich in der wenig besseren Kopie bekannter Blaupausen noch einmal entsteht. Der Streit zwischen dem Mann der Kirche und dem Mann des schnöden Mammons, das wiederum mit heftigen Mitteln, mit Lug und Betrug und auch mal körperlichen Schmerzen und anderen Schäden ausgetragen und bis zum finalen Entscheid auch verbal immer emsig begleitet wird. Dabei sind die Wortspiele aus der Feder Vocks zuweilen durchaus seinen kleinen Applaus, da in ganz neckischer, auch mal lobpreisender Rede wert, gerade die Kommentare von Nebenmann und Zuschauerfreund 'Alfred', der das Ganze auch am Besten als weiterer Tunichtgut mit viel Alkohol im Blut, aber dem Herz dennoch auf den rechten Fleck und großer Klappe interpretiert.

Die Gags als Mittel zum Zweck, ein wenig anstrengend auf Dauer und besonders in den ausschweifenden Sketchen – ein erneuter Wechsel der Identitäten, ein großes Lamentieren in der falschen Persönlichkeiten, mehrere Haudraufaktionen usw. – nur mit wenig Timing und dem Sinn für ein rasches Ende der Kapriolen nicht gesegnet. Darüber hinaus verfügt der Film tatsächlich aber für eine Erweiterung des Geschehens, führt zwar sein einleitendes Versprechen "Das Leben in dieser kleinen Stadt hat sich nur wenig geändert. Noch immer findet man Zeit für ein kleines Schwätzchen. Noch immer genießt man am Abend sein Glas goldgelben Weins, der in der untergehenden Sonne funkelt. Noch immer atmen die alten Häuser die Ruhe von Jahrhunderten. Und was draußen vor den Stadtmauern der steife Winter Zeit ist, wird in den engen Gassen zu einem kaum wahrnehmbaren Lüftchen. Freundlich reihen sich die Tage aneinander, werden zu Wochen, zu Monaten, ohne dass etwas geschieht, dass die Gemüter erregen könnte." absolut wieder nicht in die Wahrheit, sondern das komplette Gegenteil um.

Viel Chaos, bis hin zur einer Erstürmung der erst verbal, dann physisch umkämpften Insel inklusive einer polizeilichen Eingrifftruppe, die auch sprichwörtlich und buchstabengetreu 'auf die Mütze kriegt', wird sich hineingesteigert und eskaliert, ganz fortsetzungsgetreu sowieso für mehr Raum, mehr Aufwand und mehr Platz von richtigen Neuzugängen und potentiell weiteren Vertreter von Irrung, Verwirrung und Missgeschick gesorgt. Tatsächlich Neues in dem Milieu geschaffen, statt wie im Vorgänger nur der Alt- und noch vorhandene Jetzzustand mit allen Mitteln beibehalten und so die Nostalgie konserviert wird. Ein die Ermittlungen um den Raub führender Kommissar, der Gauner, der ominöse Buchhalter, die Prominenz durch Theo Lingen als Bischof und Eddie Arent als gleichsam die Ereignisse prüfender Oberregierungsrat; genug Vorrat für Jubel, Trubel und Heiterkeit besteht so problemlos, und wird eigentlich auch ohne allzu grobe Ausrutscher in die richtigen Bahnen damaliger Unterhaltungskultur geschickt.

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