Review

Was macht man Sonntagabend, wenn man die Wahl zwischen mehreren Spielfilmen hat, aber nicht die intellektuellste Variante aussuchen will? Richtig, man schaut sich irgendwas Doofes an. Und deswegen bin ich bei dem vierten Teil der „American Pie"-Reihe gelandet, die sich „Die nächste Generation" schimpft. Ich hab ja schon viel Schlimmes über diesen Film gehört, aber meine deswegen ohnehin niedrigen Erwartungen wurden dennoch unterboten.

Matt Stiffler (Tad Hilgenbrink), der Bruder vom legendären „Stiffmeister" Steve, muss als Strafe für einen Faux-Pas bei einer schulischen Orchesteraufführung in ein Band Camp, wo ein Haufen uncooler Musiker-Schüler einen Wettbewerb austrägt. Er muss sich mit den Vertretern seiner Schule arrangieren, was ihm ziemlich schwer fällt...

Wie es ausgeht, will ich nicht verraten, überrascht aber auch keinen. Bis dahin gibt's ungenießbar dümmliches Pubertätsgezicke, Kraftausdrücke, Sperma in Sonnencreme, Brechmittel in Erfrischungsgetränken und zwischendrin ein paar BHs (ich erinnere mich nicht daran, in der R-rated-Fassung von RTL 2 auch nur eine entblößte Brust gesehen zu haben). So sehnt man bereits nach dem dümmlichen Auftritt des „Sherminators" (Chris Owen; neben Eugene Levy das einzig verbliebene Relikt der ersten drei Teile), der es mittlerweile zum Schuldirektor gebracht hat, das Ende der 85 Minuten Filmlaufzeit herbei. Oh Pein, lass nach! Das hat auch damit zu tun, dass die eindimensionalen Charaktere auf Dauer ziemlich nerven. Allen voran Tad Hilgenbrink, der anscheinend nur einen angepissten Gesichtsausdruck zu besitzen und sein Fortpflanzungsorgan in seiner Rolle immer überall reinhängen zu müssen scheint (auch in eine Oboe!!!). Das ist mehr als peinlich. Auf der Tonspur wurde versucht, der ganzen stupiden Aneinanderreihung von Streichen und leicht bekleideten Frauen mit etwas Teenie-Rock-Gedöns aufzupeppen. Doch dem Quervergleich mit der ursprünglichen Trilogie (oft wird krampfhaft versucht, einen Bezug zu dieser herzustellen) hält dieser billige Ableger, der wahrscheinlich einzig dazu diente, noch den letzten Dollar aus der Reihe herauszupressen, zu keinem Zeitpunkt stand.

Fazit:
Wahrlich keine gute Mischung für die nächste Generation von „American Pie". Nur unter Schmerzen zu ertragender, einfallsloser Blödsinn mit Minimalhandlung, dessen geschmack- und humorlose Witze leider nicht zünden, mit holzschnitthaften Figuren, die unsympathisch sind. Ein billig produzierter Totalausfall..

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