"American Pie" beinahe ohne alle der kultigen Figuren der ersten drei Teile? Funktioniert nur sehr bedingt! Unter der Regie von Steve Rash entstand nach drei Kinofilmen nun der erste Direct-to-Video-Ableger der Reihe, der konsequent auch die typischen Schwächen einer solchen Produktion mitbringt: Die coolen Typen von damals fehlen nun bis auf zwei Ausnahmen (Eugene Levy, Chris Owen) und auch die Gags wollen nichtzuletzt deswegen nicht mehr ganz so zünden. Ja teilweise kann man beim besten Willen nicht lachen, so gekünstelt und erzwungen wirken die Stifler-Spässe.
Am turbulent-kurzweiligen "Band Camp" merkt man, wie abhängig das Gelingen einer Teencomedy von der Qualität seiner Charaktere/Akteure ist. Eugene Levy und Chris Owen in Nebenrollen alleine reichen nicht, um das Flair vergangener Tage erneut aufzubauen. Der hin und wieder overactende und mitunter sehr extrem seinem Vorbild nacheifernde Stifler-Junior (Tad Hilgenbrinck) kann als Hauptdarsteller kaum in die Fußstapfen des großen Bruders treten. Es gibt eben doch nur einen Stifmaster!
Bestenfalls ganz nett für hirnlosen Unfug zwischendurch ist "American Pie - Band Camp" letztlich eine ziemliche Enttäuschung. Dank einer soliden Inszenierung, einem angemessenen Soundtrack und einer Palette recht derber Unter-der-Gürtellinie-Gags pennt man zumindest nicht vorm TV ein - es fehlt eklatant der sympathische Kultcharakter der Vorgänger. "Band Camp" wird dem Titel "American Pie" nur sehr bedingt gerecht...