Review

Aaron Eckhart vertritt als Lobbyist die Akademie für Tabakstudien, deren Ziel es ist, anzuzweifeln, dass es einen Zusammenhang zwischen Rauchen und tödlichen Krankheiten gibt.
Die Story ist gut, sarkastisch, zynisch und ironisch bis ins Mark, was den Film zu einer der besten Satiren überhaupt macht. Die Handlung läuft schnell an, sodass es kaum ereignislose Passagen gibt, was den Film sehr unterhaltsam macht und den Zuschauer die ganze Zeit über auf das Geschehen lenkt. Zum Ende hin kommen leider immer mehr Handlungsstränge ins Spiel, z.B. die Bestechung des "Malboro-Manns", oder die überflüssigen Kampangen des Vermonter Senators William H. Macy, die den Ablauf etwas unübersichtlich gestalten und den Film ausbremsen.
Aaron Eckharts Charakter ist gut gelungen, er ist ein gutes Exempel für einen moralisch Verwerflichen und skrupellosen Vertreter eines, durch das Leid anderer Menschen profitierenden Unternehmens. Er ist praktisch der "Vertreter des Bösen". Und der Vertreter des Bösen verkehrt natürlich in der Achse des Bösen, in diesem Fall bestehend aus den Vertretern der Alkohol- und Schusswaffenindustrie. Diese beiden Charaktere sind ähnlich sarkastisch gestrickt, werden aber nicht näher behandelt, da sie hauptsächlich zur Belustigung des Zuschauers dienen. Die anderen Mitarbeiter der Zigarettenindustrie werden ähnlich charakterisiert, so z.B. Eckharts Chef, oder der "Baron der Tabakindustrie" Robert Duvall. Der Vermonter Senator wird als übertrieben kleinkariert dargestellt, vor allem, da er einen recht hoffnungslosen und sinnlosen Feldzug gegen die Tabakindustrie führt. Eckharts Familie besteht aus dessen Sohn, der sich im Laufe des Films immer mehr zu seinem Vater zu entwickeln scheint und dessen Ex-Frau, die aber nicht weiter behandelt wird. Die Beispiele für die Skrupellosigkeit des Unternehmens sind ebenfalls gut und realistisch gewählt: So z.B. der kranke Malboro-Mann Sam Elliot, der bestochen wird, damit er mit seinem Krebsleiden nicht an die Presse geht, oder die Versuche Eckharts, Jugendliche zum Rauchen zu animieren. Die Wendung, dass Eckhart der Reporterin Katie Holmes auf den Leim geht ist ebenfalls sehr geschickt , da sie Eckhart zeigt, wie es ist, anderen skrupellosen Menschen auf den Leim zu gehen. Das Ende ist alles in allem befriedigend, auch wenn ich mir ein bisschen mehr erhofft hätte.
Der Film ist sehr lustig, was vor allem aus den dreisten Aktionen der Akteure resultiert. So streitet sich Eckhart mit den anderen Lobbyisten, die sich das "Tag-Team" (Tödlich aber gut) nennen, darüber, wer täglich mehr Menschen umbringt. Eckhart versucht außerdem vor einer Schulklasse, die Kinder zu rauchen zu animieren und verdreht den ganzen Film über die Tatsachen.
Zum Glück werden die katastrophalen Auswirkungen, die aus dem Handeln der Figuren resultieren gebürend behandelt und nicht verharmlost. Zwar geschieht dies nicht durch das Zeigen menschlicher Tragödien, sondern eher durch das zynische und kritischer herausstellen menschlicher Abgründe.
Aaron Eckhart spielt hervorragend, sodass seine Golden Globe-Nominierung auf jeden Fall gerechtfertigt ist. Duvall und Elliot spielen ihre Nebenrollen ebenfalls sehr stark. Auch alle anderen Darsteller sind sehr stark, wobei hier noch der herausragende William H. Macy zu erwähnen wäre.
Zusammen mit Lord of war, Mad city und der Truman Show ist thank you for smoking sicherlich eine der besten Satiren der letzten Jahre.
Zusammenfassend ist thank you for smoking eine starke und zynische Satire, die menschliche Abgründe und Skrupellosigkeit auf dreisteste Art und Weise herausragend aufzeigt. Der Film verläuft schnell und ist sehr unterhaltsam, wobei er zum Ende hin leider ein wenig ausgebremst wird.

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