Review

Mit unendlichem Haß und glimmernder Eifersucht verfolgt Marietta die Liebe zwischen ihrer Tochter Lula und deren Lover Sailor. Zum Letzten entschlossen setzt sie einen Killer auf den gerade auf Bewährung freigelassenen Sailor an. Lula und Sailor flüchten in ihrem 65er Thunderbird. Auf ihrer ruhelosen Odyssee durch den schwülen Süden Amerikas finden sich Lula und Sailor immer wieder in brennendem Verlangen, im Wechselbad zwischen aggressiver Begierde und atemloser Erotik. Mit im Reisegepäck: die bizarren Erinnerungen an die Vergangenheit.

Für David Lynch Verhältnisse ist Wild at Heart beinahe schon ein eingängiger Film, statt auf eine gewohnt querliegende Story erzählt der Film Barry Giffords Roman als Roadmovie zweier Liebenden, denen die Böse Mutter Lulas allerlei böse Jungs auf den Hals hetzt.
Bevor man überhaupt ahnen kann wovon der Film handelt wird mal eben ein Kopf auf einem Treppengeländer zermatscht und so ähnlich geht es weiter. Immer wird zwischen Gewalt, Sex und schräger Story hin und hergeswitched. Bild- und Wortgewaltig schildert Lynch die Liebe mit Hindernissen, bei denen dei Teilnehemer immer zwischen dem schmalen Grat zwischen normalen Leben und einem Natural Born Killers Schicksal wandeln mit allerlei schrägen aber interessanten Ideen, wie den Auswüchsen der überprotektiven Mutter oder der Figur des von Willem Dafoe köstlich verkörperten (später kopflosen) Bobby Peru die dem Paar stets ein paar Steine auf dem Weg ins Glück legen wollen.
Die Darsteller hatten dabei sichtlich Spaß an der Geschichte, selbst ein sonst eher steifer Nicholas Cage wirkt hier richtig locker und wer immer mal sehen wollte wie er zu Heavy Metal tanzt oder Elvis impersonifiziert liegt hier genau richtig. Diane Ladd spielt die Hexenmutter (auch im wirklichen Leben die Mutter von Laura Dern) herrlich durchgeknallt und so vergehen zwei Stunden skuriler Ereignisse beinahe wie im Flug. Trotz ein oder zwei Durchhänger solides Entertainment.
7/10

Details
Ähnliche Filme