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Vor der senegalesischen Küste wollen einige Touristen einen Tauchausflug machen. Doch nach einem Missgeschick explodiert das kleine Boot und die Gruppe treibt hilflos im Wasser. Allzu lange können sie nicht überleben, doch dann entdecken sie ein Schiff. Als sie näher an das Schiff heranschwimmen werden sie Zeuge eines Mordes und sie sehen, wie die Leiche ins Meer geworfen wird. Dennoch wollen sie auf das Schiff, um zumindest dem Wasser zu entkommen. Doch auch auf dem Schiff wartet eine tödliche Bedrohung auf die Gruppe.

Deadly Cargo ist auch mal wieder so ein Film, der viel von seinem vorhandenen Potential verschenkt, was man bei einem Regiedebut zwar noch verzeihen kann, aber doch grundsätzlich schade ist. Hier sind Kamera und Atmosphäre ebenso gut, wie dafür das Script stattdessen im Marianengraben versenkt werden sollte. Leider verhalten sich einige der Protagonisten, ach was seien wir großzügig, eigentlich ja alle, oftmals dermaßen dämlich, das sich hier geradezu ein Darwin Award anbieten würde, wäre nicht die Überlebensquote der kleinen Gruppe so ungewöhnlich hoch.
Ich versuche mal die Protagonisten in der Reihenfolge ihres Dämlichkeitsskills aufzulisten.
1. natürlich die hochschwangere Kuh (hab Namen leider vergessen). Prinzipiell ist es eh schon blöd so jemand zu einem Tauchgang mitzunehmen, es sei denn der Tiefendruck dient als praktikable Fötusmassage. Die Trulla geht mit jedem Satz auf die Nerven und liefert auch den Grund, warum die Gruppe das sichere Versteck im Schiffsbauch verlassen muß, weil sie ausgerechnet ihre Griffel zwischen zwei Rattenzähnen parken muß. Daraufhin müssen sich prompt zwei Leute in Bewegung macht, weil es sich ja bös entzünden könnte und selbst dann hätte ich lieber noch gewartet, wovon einer natürlich prompt erwischt wird. Eine schwache Figur, ohne die hätten wohl alle überlebt.
2. Dicht verfolgt wird sie sogar von unserer nominellen Heldin, die zwar die Moralfahne hochhält, aber mit ihrem permanenten Photographie-Tick nicht nur alle nervt, da sie alles und jedem ungefragt ihren Klicker 10 cm vors Gesicht hält und das sogar als die Bösen direkt in ihre Richtung blicken. Ihr unglaubwürdigster Moment ist allerdings als im falschesten Moment, als völlige Ruhe gefragt war, ohne Fremdeinwirkung die Linse der Kamera runterfällt (die zuvor langes Schwimmen und Stürze ausgehalten hat). Ohne sie hätten die Verbleibenden, da bisher unbemerkt, gemütlich den Trip hätten aussitzen können.
3. der Samenspender von Punkt1, der Schuld ist das die Truppe überhaupt in Seenot gerät. Er fuchtelt nach einem Leichenfund unkontrolliert mit einer Signalpistole rum und schießt damit prompt den Tank in die Luft. Die Szene wirkt auch üüüüüberhaupt nicht konstruiert. Auch er nervt sonst mit blöden Dialogen.
4. der nominelle Held, der die meiste Zeit nur rumsitzt. Auffällig bis dahin nur sein Gespräch mit Rastakumpel auf dem Niveau "ehrlich ich hab dich lieb (Zitat)", das man meint die beiden ziehen sich jetzt hinter einem Verschlag zurück und polieren sich gegenseitig die Rosetten. Dazu kommt am Ende noch schnell die Love Story mit 2, die selten schlechter vorbereitet wurde und völlig aus dem nichts kommt.
5 Rastakumpel, der hauptsächlich durch seine Frisur charakterisiert wird und sonst mehr der Stichwortgeber ist.
6. Aber auch die fünf bösen fahren kaum besser. Die wissen selber nicht ob sie jetzt böse oder doch nicht so böse sein sollen. Mal schmeißen sie achselzuckend selbstgetötete Passagiere von Bord und dann haben sie wieder größte moralische Probleme einen Zeugen von Bord zu werfen, die wissen auch nicht so recht was sie wollen.
Aber genug gemeckert, denn Deadly Cargo hat auch seine guten Seiten. Das Szenario des Eingeschlossen seins gefällt mir prinzipiell. Auch der enge Frachter mit seinen rostzerfressenen Räumen und Gängen sorgt für gute Atmosphäre und auch der permanente Druck nicht erwischt zu werden wird hier gut rübergebracht und sorgt wirklich für einige Herzklopf-Passagen. Allerdings muß man sich doch manchmal ganz schön verbiegen, um mit unglaubwürdigen Konstrukten die hohe Spannungsschraube am Leben zu erhalten. Es schadet natürlich ungemein, wenn die wirklich interessanten Beteiligten allesamt auf Seiten der vermeintlich bösen Tierschmuggler sind. Wen chronische Doofheit der Protagonisten aber sonst nicht weiter stört, könnte hier sogar Spaß haben.
5/10

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