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Eine Hellseherin verschwindet plötzlich, nachdem sie einen Mord vorhersah. Die neue Mieterin ihrer Wohnung, Jennifer, erbt aus dem Nachlass der alten Mrs. Malatesta eine Planchette, eine als Orakel fungierende künstliche Hand. Während sie mit den Freunden Weihnachten feiert, geht andernorts ein Frauenkiller um, Poltereffekte gehören zu den harmloseren Auswirkungen des Geisterhändchens, eine Selbstverstümmelung durch Wahnvorstellungen zu den merklich Gröberen. Inszenatorisch erinnert dieses Werk etwas an die italienischen Horrorfilme der 70er und 80er Jahre, mit übernatürlichen Phänomenen am Rande des Kitsches und dank deftigen Blutszenen mit augenscheinlichem Schockpotential angereichert. Was bei dieser Mischung total auf der Strecke bleibt ist die Handlung, in der Jennifer mit ihrer neu entdeckten Gabe als Medium etwas unübersichtlich mittendrin steckt. Mit einer Rahmenhandlung hält sich das Drehbuch relativ wenig auf und sei der Plot auch noch so hakelig, „Das Orakel“ kann immer wieder situativ als Okkulthorror trotz offenkundigem Killer gut unterhalten. Mal spannend, mal unheimlich und auch mit bedrohlichen Momenten, obwohl Roberta Findlays Filme wie etwa „Big Snuff“ sicher kein Garant für anspruchsvolle, ausgeklügelte Genrebeiträge sind, sondern sich über eine funktionierende Geschichte wie in diesem Beispiel mit der banalen Auflösung des mysteriösen Treibens plump hinwegsetzen. Im Gegensatz zum oben genannten Streifen steht am Ende nämlich nicht der große Twist, sondern die Verwunderung über den plötzlich eingeblendeten Abspann, der viele Fragen offen lässt. Das ist der Gipfel eines sich billig aus der Affäre ziehenden und mitunter auch trashig anmutenden Streifens, was die deutsche Synchro übrigens noch verstärkt. "Das Orakel" ist mehr ein programmatisch entwickelter Genrebeitrag als einer inneren Logik folgender Horrorfilm, der so das technische Potential etwas verschenkt.

Fazit: Die Story ist zusammengeklaubt und nicht zu Ende erzählt, davon abgesehen glänzt dieser B-Movie durch eine erhöhte Anzahl von plakativen Horrorszenen. 5/10 Punkten

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