In Amerika gefloppt, hier deswegen nur sehr limitiert in die Kinos entlassen, entpuppt sich „Traumpaare“ als nettes Drama, dass als Kinoauswertung allerdings kaum funktionieren kann, sind doch thematisch verwandte Filme oft genug im TV zu sehen. Gwyneth Paltrows Vater Bruce koppelt hier drei schicksalhafte Beziehungen, lässt sie parallel und final zusammen laufen, vergisst es dabei aber nicht eine Message mitzuschicken.
Es sind die Geschichten von acht ganz unterschiedlichen Figuren, die zufällig eine andere treffen, welche dann ihre Leben in Aufruhr versetzt. Ricky Dean (Huey Lewis) ist ein Sänger, der sich mit Betrügereien in Karaokebars über Wasser hält, sich nach dem Tod einer ehemaligen Freundin aber mit seiner herzensguten, aber naiven Tochter Liv (Gwyneth Paltrow) konfrontiert sieht. Billy (Scott Speedman) erwischte seine Freundin mit einem anderen im Bett und trifft in einer Karaokebar die gut aussehende und talentierte Sängerin Suzi Loomis (Maria Bello), welche für dessen Hilfe so ziemlich alles tun würde. Der stets gestresste Todd Woods (Paul Giamatti) wird von seinen Kindern wie von seiner Frau kaum wahrgenommen und erkennt in einer Karaokebar seine Leidenschaft, um später den Verbrecher Reggie Kane (Andre Braugher) aufzugabeln. Sie alle werden ihre Liebe zur Karaoke entdecken und einen Roadtrip zu DEM Karaokekontest schlechthin.
Während die Beziehung zwischen Reggie und Todd sich prächtig entwickelt und eine Freundschaft entsteht, bleiben die anderen beiden aber in ihren Konstellationen wie eingefroren und können sich erst im Finale entfalten. Billy kutschiert Suzi zwar an ihr Ziel, was zwischendurch immer wieder für komische Momente sorgt, wenn Suzi jemanden Gefälligkeiten anbietet, weil das Geld mal wieder knapp ist, wirklich Kritik an den Lebensstillen der beiden wird aber erst am Ende deutlich. Ricky Deans Problem mit seinem Nachwuchs ist von beiden Darstellern zwar prima gespielt, allerdings weiß der Plot nicht so recht wohin er will, um die Chose dann in Happy-End zu verwandeln, dass angesichts von Ricky vorherigen Einstellung doch recht unglaubwürdig erscheint. Übrigens genau wie die Schlusskatastrophe, in der dann noch mal ordentlich auf die Tränendrüse zu drücken.
Oberflächlichkeit kann man „Duets“ nicht vorbehaltlos unterstellen, wird jeder der so unterschiedlichen Lebensstile doch offen dar gelegt und kritisiert. Das ausgewogene und erträumte Glück kann sich keiner der Charaktere erfüllen, denn im Grunde sind sie alle gescheiterte Existenzen, die der Gesellschaft zum Opfer gefallen sind. Der Grund zum Einschalten bleiben aber die Höhepunkte, nämlich die Karaokeauftritte, die auch jeder Star, außer Scott Speedman, absolviert und sich dabei überraschend gut aus der Affäre zieht. Insbesondere Gwyneth Paltrow und Maria Bello zeigen hierbei Talent.
Fazit:
„Traumpaare“ ist ein gut gespieltes Drama, das aber seinem Hauptmotiv Karaoke insgesamt zu wenig abgewinnen kann. Trotz deutlicher Gesellschaftskritik entwickelt der Plot sich kaum, sind Überraschungen Mangelware und die drei Roadtrips in ihrem Verlauf vorhersehbar. Nur etwas für Genrefans oder Anhänger der Schauspieler…