Horror Altmeister Georg A. Romero verfilmt Stephen King. Was kann da schon schief gehen, besonders wenn King selber zusammen mit seinem alten Freund Romero das Drehbuch schreibt? Tja, gute Frage, denn irgendwie ist es zwar nicht vollkommen daneben gegangen, aber richtig überzeugen kann "Stark" dann doch auch nicht.
Das liegt zum sicherlich am alten Problem der Romanverfilmungen. Keiner der das Buch kennt wird jemals mit einer Verfilmung zufrieden sein, da sie doch die in der eigenen Phantasie entstandenen Figuren und Schauplätze, auf ein festes Aussehen festlegt. Daneben sind es natürlich auch ganze Passagen, die geändert wurden bzw, angepasst wurden. Doch es sind nicht einmal um bedingt diese Dinge die es verhindern, das "Stark" zu einer sehr guten King Verfilmung wird. Viel mehr sind es Dinge wie mangelnde Tiefe der Charaktere, bzw. teilweise das komplette Fehlen eines Motivs für eine Handlung.
So wurde aus dem hintersinnigen Spiel mit Kings an sich brillanter Idee nicht mehr als ein zwar stellenweise spannender Horror Thriller, dem es aber zu keinem Zeitpunkt gelingt das in der Buchvorlage eigentlich vorherrschende Duell der zwei Identitäten ansprechend darzustellen.
Im Film verkommt es zu einer fast schon klassischen Slasher Story, die eben die Besonderheit hat, das der Killer das zu Grabe getragene "Böse" Ich des Autoren ist. Zwar sind einige Szenen, wie von Romero nicht anders zu erwarten ansprechend in Szene gesetzt, so zum Beispiel der Mord im dunklen Flur, oder das tricktechnisch tolle Finale, aber auch diese unbestreitbaren Fähigkeiten Romeros können doch nicht über die Schwächen der (Film) Story hinweg täuschen. So ist es einfach nicht mehr nachvollziehbar warum der Sheriff (Michael Rooker) Thad Beaumont (Timothy Hutton) nicht verhaftet, obwohl doch alle Beweise eindeutig für ihn als Täter sprechen. Auch dürfte es am Ende interessant werden wie der Cop und Beaumont die ganzen Toten erklären wollen, da doch die Überresten von Georg Stark von den Sperlingen restlos davon getragen wurden.
Die Darsteller bieten dabei wirklich (zumindest zum großen Teil) überzeugende Leistungen. Insbesondere Timothy Hutton, der den braven Familienvater und in die Enge gedrängten Autoren Thad Beaumont überzeugend spielt, kann in der Rolle des Georg Stark seine Wandlungsfähigkeit zeigen. Da muss man schon mehrmals hinschauen um zu erkennen, das man es mitein und dem selben Darsteller zu tun hat. Auch Michael Rooker spielt seine Rolle routiniert und überzeugend. Einzig Beaumonts Ehefrau Liz wird von Amy Madigan doch recht lieblos und unmotiviert gespielt. So will sie einfach absolut nicht zu Beaumont passen.
Die Effekte sind wie bereits erwähnt teilweise sehr gelungen, so etwa das Ende, und teilweise eher auf Standard Niveau, so etwa der Verfall von Georg Stark. Aber generell kann man dem Film hier keinen Vorwurf machen, das hat man, auch in King Verfilmungen, doch schon wesentlich schlimmer gesehen.
Sicherlich nicht die beste King Verfilmung aber ganz sicher auch nicht die Schlechteste. Romero ist mit "Stark" ein düsterer Horror Thriller gelungen, der aber im Bereich des Drehbuchs doch erhebliche Schwächen aufweist und somit auch nie aus dem gehobenen Mittelmaß heraus kommt. Schade, da man bei der Kombination Romero / King doch durchaus besseres hätte erwarten können, zumal die Geschichte sicherlich eine der einfacher umzusetzenden ist. Somit mit knapper Mühe noch 7 Punkte.