Es gibt Filme, die ich in der Vergangenheit umschifft habe, obwohl sie vom Genre oder der Thematik her durchaus mein Interesse geweckt haben. Wie es die Zeit so will, hole ich dies gelegentlich nach und meistens ergibt sich nach der Sichtung die Erkenntnis, dass ich mit dem Auslassen des Sehens durchaus Recht hatte. „M.A.R.K. 13 – Hardware“ ist so ein Beispiel. Schon zu seligen Videothekenzeiten immer mal wieder in der Hand gehabt, doch nie ausgeliehen, obwohl böse Roboter doch eigentlich Spaß machen können (siehe die Vorzeigemodelle „Robocop“ oder „Terminator“). Vor kurzem auf einer DVD-Börse war es so weit: der niedrige Preis von unter 2 € verleitete mich zum Kauf, alle Bedenken hinsichtlich des Filmes und des nicht gerade für audiovisueller Qualität stehenden „Red Edition“-Logos wurden durch diesen Schnäppchenpreis beiseite gewischt.
Nun denn: „M.A.R.K. 13 – Hardware“ konnte nun endlich goutiert werden. Der Film ist permanent mit einem penetranten Rot-Filter ausgestattet, der wohl die ungesunde Atmosphäre unser aller Zukunft darstellen soll. Dass der Filter nervt ist aber auch mir in der Gegenwart übel aufgestoßen. Die Zukunft in „M.A.R.K. 13 – Hardware“ ist eine enorm düstere: Krankheiten, Überbevölkerung, staatlich reglementierte Geburtenkontrolle, das sind die Dinge, die uns laut Regisseur Richard Stanley erwarten. Diese Informationen bekommt der geneigte Zuschauer nur durch Dialoge zu „Gesicht“. Und eben durch den Rot-Fiter...
Zu dieser überaus düsteren Utopie gesellen sich nur freakige Charaktere. Selbst die „Helden“ Moses (Dylan McDermott) und Jill (Stacey Travis) wirken abgefuckt, sind aber natürlich noch die Einäugigen unter den Blinden. Ansonsten bekommt man perverse Spanner, Drogensüchtige oder deformierte Technik-Nerds zu sehen. Für meinen persönlichen Geschmack wäre hier weniger mehr gewesen. Zu keinem der Charaktere habe ich eine Beziehung aufgebaut, keiner hat mich interessiert und folgerichtig hat mich das Ableben diverser Protagonisten kalt gelassen. Schauspielerisch kann man Dylan McDermott, Stacey Travis und den Anderen noch nicht einmal Vorwürfe machen. Das Korsett, dass durch die gewollt abgefuckte (sorry für die Wortwiederholung, aber es ist einfach der passendste Ausdruck), trostlose aber dennoch stylische (zumindest war dies wohl die Intention der Filmemacher) Inszenierung des Filmes entstand, ließ den Darstellern kaum Freiraum, ihr schauspielerisches Können unter Beweis zu stellen.
Über einen Protagonisten habe ich noch kein Wort verloren, obwohl dieser immerhin Einiges hätte wiedergutmachen können: den bösen und namensgebenden Roboter, der am Anfang des Filmes nur ein skurriles Mitbringsel ist, sich aber darauf hin zur ultimativen Bedrohung entwickelt. Viel mehr Story hat der Streifen nämlich, nebenbei gesagt, nicht zu bieten: Roboterkopf der Freundin mitgebracht, die daraus moderne (=hässliche) „Kunst“ macht, woraufhin sich der Robo wieder restauriert und auf üble Art Rache nimmt. Folgerichtig spielt sich der Großteil des Filmes nur in dem Appartment der Dame ab. Der Roboter selbst ist nur unzureichend „animiert“. Das Modell wirkt unförmig, ungelenk und eigentlich auch nicht bedrohlich. Die grandiose Schlußsequenz des 1984 entstandenen Low Budget-Films „Terminator“ zeigt dem 6 Jahre später entstandenem „M.A.R.K. 13 – Hardware“ wo der Hammer hängt. Wurde bei „Terminator“ mit effektiven Stop-Motion-Effekten gearbeitet, da hat man bei „M.A.R.K. 13 – Hardware“ gegeizt: der Robo ist so gut wie nie zur Gänze auf dem Bildschirm zu sehen, sondern immer nur kleine Teile, die offensichtlich von Puppenspielern mehr schlecht als recht bewegt wurden.
Zur ganzen ungelenken Melange wurden noch ein paar Splatter-Effekte hinzugefügt und fertig waren 90 Minuten erstklassige Langeweile. Die vergeudete Lebenszeit schmerzt mich mehr als die investierten 2 €, immerhin habe ich eine DVD-Hülle und einen erstklassigen Untersetzer bekommen und ich habe endlich meine Neugier stillen können. Die Erkenntnis bleibt, dass ich instinktiv Recht hatte, den Film so lang zu ignorieren, aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, im Nachhinein auf einen Klasse-Film zu stoßen... Am gleichen Stand habe ich übrigens noch ein paar weitere DVDs für kleines Geld mitgenommen, aber trau ich mich im Moment noch nicht ran, meine eben beschriebene Hoffnung soll ja nicht zu schnell wieder zerstört werden...
Fazit:
2 / 10