Review

Wir befinden uns in der nahen Zukunft. Die Welt ist ein postapokalyptisches, radioaktiv verseuchtes Trümmerfeld, in dem die Überlebendem von ihren letzten Ressourcen zu überleben versuchen. Zwischen menschlichem Abfall und Überlebenskünstlern ragen sich aber auch moderne Techniken empor und so findet der Schrottverkäufer eines Tages den Kopf einer zerstörten Kampfdrohne, die den namen M.A.R.K.13 trägt. Doch zu spät merkt Moses und seine Freundin Jill, dass sich hinter diesem Cyborg eine sich selbstrekonstruierbare Todesmaschine verbirgt, die nur das Auslöschen der menchlischen Rasse im Sinne hat.

Der Film verbreitet von Anfang an herrlich anmutende Endzeitatmosphäre und kommt auch optisch sehr experimentell daher, wenn wir einen einsamen Nomaden quer durch die rot - eingefärbte Wüste traben sehen. Das wirkt aufgrund der Thematik schonmal grundlegend authentisch und lässt erkennen mit welchem Elan man diesem B-Movie versucht die gewisse endzeitliche Dramatik einzuhauchen. All dieses Feeling wird nicht zerstört, wenn wir die ersten wirklich ekelhaft und skrupellos anmutenden Charaktere des Filmes vorgestellt bekommen. Mit herrlich schmutzigem und ironischem Wortwitz ausgestattet, verkörpern sie glaubhaft die zerstörten Lebensverhältnisse dieser Welt und so ist es auch kaum verwunderlich, dass wir nachfolgend zerstörte Strassen und Häuser mit abgewrackten Persönlichkeiten zu sehen bekommen. Währenddessen verkündet im Takt ein anarchischer Radiosprecher die Neuigkeiten über das zerstörte Land, wer die Computerspieleserie Fallout kennt, fühlt sich da erst einmal recht heimisch, denn einiges in diesem Film erinnert an das postapokalyptische Rollenspiel. Bis dato ist der Film nahtlos perfekt, auch wenn man stellenweise merkt, mit welch geringem Budget der Film ausgestattet gewesen sein muss. So ist es auch mehr als eine Bereicherung, wenn Lemmy von Motörhead in einem trümmerähnlichen und ummodellierten Taxi den coolen Taxifahrer mit Rockmusik im Radio mimt. Doch ab dem Begegnen der beiden Protagonisten Jill, die sich als Schrottkünstlerin versucht und dem Schrotthändler Mo' in derem elektronisch gesicherten Appartment, sinkt der Spannungsbogen ein wenig ab. Zu gezwungen bemüht man sich um die Beziehung der beiden, zu öde sind die Szenen, in denen die beiden einfach bloss im Bett rumliegen und für die notwendigen Sexszenen sorgen müssen. Da darf dann auch der perverse Nachbar nicht fehlen, der tagtäglich Jill ausspannt. So wartet man lange auf das endliche Auftreten der Killermaschine, die sich dann doch nach zähen Dialogen emporhebt. Da ist es dann auch kein Wunder, dass man dabei nicht mit schmuddeligen Goreeffekten geizt und so wies moralisch korrekt sein soll, werden dem Spanner erst mal die Augen ausgebohrt. Aufgrund der ständig andauernden künstlerischen Optik, geht da aber einiges an Intensität unter, vielleicht lags auch bloss an meiner schlechten Red Edition, dass ich mir hierbei mal endlich wieder ein normales Bild wünschte. Man kann sich zwar über die roteingefärbten Bilder, die anfänglich für Atmosphäre sorgen, nicht sattsehen, aber in einem dunkelem Raum in dem blutige Morde geschehen ist das stellenweise nur zu unvorteilhaft. Der Spannungshöhepunkt wird dann aber dennoch erreicht, wenn Jill von dem Infrarotsehendem Cyborg durch ihr Haus gejagt wird. Die Szenen in der zerbrochenen Dusche sind Spannung pur und die dazugestreuhten Splattersequenzen bringen den Film wieder total in Fahrt. Hier stimmt nahezu alles, auch wenn man sich hätte besser um die anfänglich grossartige Endzeitatmosphäre kümmern müssen. Das macht aber alles nichts, denn die Kulissen der aus Schrott und aufwendigster Technik zusammengebastelten Häuser sind so schon einen Blick wert und wirken einfach nur glaubhaft.

Fazit:
Atmosphärisch starker Endzeitfilm in einer aus Technik regierender Trümmerwelt voller absurder Charaktere, im Vordergrund natürlich der ironisch chaotische Radiosprecher und der perverse Spannernachbar. Die Szenen mit dem Killercyborg hätten zwar etwas expliziter ausfallen können, aber insgesamt ist das hier ein recht nett inszenierter Reisser, den man sicherlich schon als Geheimtipp ansehen darf.

77%

Vergleichbar:
Waterworld
Mad Max
Fallout 1-3 (PC Spiel)

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